Geschäftsbericht 2017 der Telecom Liechtenstein AG (Nr. 30/2018)
Landtagspräsident Albert Frick
Wir kommen zu Traktandum 16: Geschäftsbericht 2017 der Telecom Liechtenstein AG. Der Bericht Nr. 30/2018 steht zur Diskussion.Abg. Günter Vogt
Danke, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren. Ich möchte an dieser Stelle auf gewisse Punkte im Geschäftsbericht eingehen respektive diese auch kommentieren. Einige dieser Anmerkungen sind schon im Geschäftsbericht 2015 von anderen Landtagskollegen und wiederholt im Geschäftsbericht 2016 auch von mir moniert worden. Zum Thema Transparenz: Der Geschäftsbericht ist im Bezug auf die Transparenz der Telecom immer noch ausbaufähig. Es gibt weiterhin eher knappe Erläuterungen zu den einzelnen Positionen in Erfolgsrechnung und Bilanz, und es gibt nur eine sehr bescheidene Spartenrechnung. Gemäss den Führungsverantwortlichen ist eine aussagekräftigere Spartenrechnung im letzten Berichtsjahr noch nicht erstellt worden. Für die Führung der Organisation wird es aber ebenso für sehr wichtig erachtet, eine solche Rechnung zu haben, und daher wurde eine solche Erstellung gemäss dem verantwortlichen Verwaltungsratspräsidenten in Auftrag gegeben.Ein erster Entwurf einer Spartenrechnung wurde anscheinend in den letzten Wochen fertiggestellt und es sollen nun noch Verfeinerungen vorgenommen werden. Wie die Telecom Liechtenstein mit der zukünftigen Kommunikation nach aussen umgehen wird, soll noch mit dem Shareholder, also der Regierung, in einer der regelmässigen Austauschsitzungen besprochen werden. Eine solche Massnahme wäre zu begrüssen, und ich denke, dass es jetzt an der Zeit ist, diesen Bericht in Bezug auf Qualität und Transparenz für das nächste Jahr besser zu ergänzen. Im Editorial auf Seite 1 wird auf den Ausbau der neuesten Mobilfunktechnologie 5G-Standard in Malbun und Triesen hingewiesen. Zwei Seiten weiter hinten wird auf die 5G-Vorbereitung in Vaduz, Malbun und Steg hingewiesen. Malbun scheint somit, ein ertragreicher Hotspot für die Telecom zu sein. Welche Angaben sind jetzt aber hier korrekt? Erfreulich ist auch, dass die Telecom Liechtenstein weiterhin gezielt auf den Ausbau des Glasfasernetzes und den nächsten Mobilfunkstandard 5G hinarbeitet. Noch erfreulicherweise dürften Resultate zur Kenntnis genommen werden, die dann im Geschäftsbericht 2018 kommentiert werden können.Die im Risikobericht ausgeführten Risiken sind realistisch, aber meiner Ansicht nach nicht vollumfänglich beurteilt. Die aktuelle Situation in Bezug auf die technischen Risiken in der Verfügbarkeit der angebotenen Dienste und Services haben wir ja alle schon hautnah miterlebt. Bedauerlicherweise war die Telecom Liechtenstein nicht nur im Jahr 2016, sondern auch im Jahr 2017 und auch in diesem Jahr von technischen Ausfällen betroffen. Im Jahr 2016 wurde dafür eine Taskforce eingesetzt, welche Massnahmen zur Umsetzung bis Mitte 2017 versprochen hatte. Mittlerweile wurde auch eine externe Firma zur Beurteilung der aktuellen Situation beigezogen, und ich bin auf die Ergebnisse sehr gespannt. Hier meine Frage an den zuständigen Minister: Werden die Abgeordneten zu entsprechender Zeit über diesen Bericht informiert werden? Beim Risikobericht auf Seite 7 stellen sich mir Fragen zum Risikomanagement. Ist zum Beispiel das Risikomanagement betreffend Netzstabilität definiert? Bei den Risiken informiert die Telecom Liechten-stein, dass durch die Regulierung die Rahmenbedingungen so weit verändert werden, dass die Telecom Liechtenstein, die von ihr geplanten Investitionen nicht mehr wirtschaftlich durchführen könne. Die Geschäftstätigkeiten der Telecom Liechtenstein könnten regulatorisch eingeschränkt werden, sodass die Erschliessung neuer Märkte nicht mehr möglich sei oder dadurch Wettbewerbsnachteile entstünden. Auch der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur unterliege regulatorischen Auflagen, die aktuell noch nicht abschätzbar seien. Ich war der Meinung, dass die Netzinfrastruktur durch die LKW erbracht wird und, wenn, dann die LKW reguliert werden. Wo sollte die Telecom Liechtenstein bei dieser erwähnten Regulierung bei den LKW einen Nachteil haben, wenn es möglicherweise auch billiger werden könnte? Soweit ich die Regulierung in Liechtenstein kennengelernt habe, werden keine nachteiligen Sonderlösungen für Liechtenstein definiert, sondern schlicht europäische Regulierungsgrundsätze umgesetzt. Ich darf die Regulierungsbehörde an dieser Stelle insofern noch lobend erwähnen, dass sie sich für die Kundenbedürfnisse und einen fairen Wettbewerb in Liechtenstein einsetzt. Für mich nicht verständlich sind Feststellungen, wo hier gegenüber wem Wettbewerbsnachteile entstehen sollen. Die Regulierungsbehörde informiert nach meinem Kenntnisstand immer vorbeugend an Roundtables und in Quartalmeetings mit der Telecom Liechtenstein, den LKW und allen Mobilfunkbetreibern im Lande. Im vorliegenden Geschäftsbericht vermisse ich auch aktuelle Zahlen zur Mitarbeiterentwicklung und zum Mitarbeiterbestand. Gemäss meinen Informationen liegt dieser bei derzeit 120 Mitarbeitenden, welcher sich seit der Fusion mit der Mobilkom um 40 Personen erhöhte. Bei der damaligen Mobilkom wurden jedoch nur circa 15 Mitarbeitende übernommen. Derzeit werden auf dem Internetportal der Telecom weitere sechs Mitarbeitende gesucht. Ich frage mich, wie sich diese Mitarbeiteraufstockung rechtfertigt und rechnet. Der Mitarbeiterbestand von Liechtensteiner Angestellten bewegt sich immer noch auf einem sehr bescheidenen Niveau von nur 30%. Dass im Risikobericht auch zum Thema «Personal und Know-how» die Rekrutierung und auch ein möglicher Wissenstransfer den operativen Betrieb gefährden könnte, wurde auch ausgeführt. Es ist mir durchaus bewusst, dass qualifiziertes Personal auf dem lokalen Markt nicht einfach zu rekrutieren ist, aber der Ausbildungsanteil bewegt sich auch hier für mich auf immer noch einem sehr bescheidenen Niveau: Von bisher fünf Auszubildenden wurde diese Anzahl auf acht erhöht. Dies sind in Zahlen nur knapp 7% der Mitarbeitenden. Hier könnte ich mir vorstellen, dass mit einer höheren Anzahl an Lernenden gezielt am Aufbau dieser fehlenden Rekrutierungsmöglichkeit gearbeitet werden kann. Ich hatte im letzten Landtag zum Postulat zur Kommunikationsnetzstrategie ausgeführt, dass die liechtensteinischen Preise mit dem internationalen Markt - und dazu gibt es einen BEREC-Snapshot-Bericht - sehr hoch sind. Dies zum Beispiel bei den Festnetzterminierungsraten, den mobilen Terminierungsraten sowie auch bei den SMS-Kosten. Auch bei den privaten Nutzern hinkt Liechtenstein hinterher. Die weiterhin fehlende Nummernportabilität wurde ebenso angesprochen. Hier gilt es, weitere Massnahmen zu setzen, welche auch mit dem lokalen Markt grössenverträglich sind. Gemäss einer Mitteilung vom 18. Mai in den Medien expandiert die Telecom Liechtenstein ein weiteres Mal in die Schweiz. Gemäss dieser Mitteilung betrifft dies den Schweizer Geschäftskundenmarkt. Den Firmenkunden werden Komplettangebote aus Internet, Festnetz, Standortvernetzungen und Mobiltelefonie angeboten. Ein Einstieg in das Schweizer Privatkundengeschäft sei nicht geplant. Die Telecom Liechtenstein stützt sich unter anderem auf die Infrastruktur von Sunrise sowie auf verschiedene Glasfasernetze, wie zum Beispiel der Stadt Zürich, der Stadt St. Gallen oder von Gossau. Im publizierten Interview mit dem Verwaltungsratspräsidenten Franz Wirnsperger vom letzten Samstag im «Wirtschaft regional» sollen nun aber doch auch Privatkunden mit Schweizer Rufnummern gewonnen werden. Bereits im Jahr 2011 wurde von der Telecom Liechtenstein der Versuch unternommen, sich im Schweizer Markt zu etablieren. Die dann schweizerische Tochterfirma deep AG mit Sitz in Chur wurde bereits zweieinhalb Jahre später wieder verkauft. Über den damaligen Verkaufspreis oder auch Kaufpreis wurde mit den jeweiligen Geschäftspartnern Stillschweigen vereinbart. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieser Verkauf mit erheblichen Verlusten behaftet war. Der Kauf lag damals in der Entscheidungskom-petenz des damaligen Verwaltungsrates. Das damals zuständige Ressort war durch die Protokolle des Verwaltungsrats über die geplante Akquisition informiert. Ob die damalige Regierung diesen Zukauf unterstützt hatte, lässt sich nicht eruieren. Einen entsprechenden Regierungsbeschluss dazu gab es jedenfalls nicht. Ist das zuständige Ministerium über diesen erneuten Schritt, in den Schweizer Markt zu expandieren, informiert und wie stellt sich das Ministerium mit einem Blick in die Beteiligungsstrategie über diesen erneuten Markteintritt? Ich halte es für sehr fragwürdig, ob ein staatliches Unternehmen mit fremden Ressourcen (konkret mit schweizerischen Rufnummern) in Liechtenstein agiert. Hier hält sich die Telecom meiner Ansicht ganz klar nicht an die Vorgaben in der Beteiligungsstrategie.
In der Beteiligungsstrategie vom 6. Mai 2014 wird ausgeführt: «Die Telecom Liechtenstein AG richtet ihre Geschäftstätigkeit vor allem auf den Markt Liechtenstein aus. Engagements in ausländischen Märkten sind kritisch zu hinterfragen.» Da die Telecom Liechtenstein nur wenige Tage zuvor die Fraktionen der Koalitionspartner über den Geschäftsverlauf informiert hat, aber nur wenige Information über diesen Markteintritt erfolgten, ist dieser Umstand doch sehr interessant. Lohnt sich denn dieses Engagement auch wirklich? Sofern wir im nächsten Jahr allenfalls eine detaillierte Sparten- und Kostenrechnung erhalten, werden wir dann mehr dazu erfahren. Zur Finanz- und Ertragslage gibt der Geschäftsbericht wenig bis nichts her. Im 28-seitigen Geschäftsbericht widmet die Telecom Liechtenstein sage und schreibe eine Seite für die Jahresrechnung, welche absolut schwer nachvollziehbar ist. Wenn man die markant dargestellten Finanzzahlen auf Seite 2 betrachtet, frage ich mich, wie mit CHF 47,3 Mio. Nettoumsatz, ein EBITDA von CHF 6,6 Mio. erzielt werden konnte, welche dann mit einem Gewinn von nur CHF 650'000 enden.
Die Forderung nach einer wesentlich detaillierteren Darstellung über die Performance einzelner Geschäftsbereiche hatte ich schon erwähnt, und ich wünsche mir auch von der Telecom Liechtenstein detailliertere Informationen über einzelne Geschäftsfelder, wie zum Beispiel einzelne Geschäftsbereiche wie die Festnetztelefonie, die Mobilfunktelefonie, die TV-Connect-Angebote, die Cloud- und Internetaktivitäten, das schweizerische Engagement und neu auch die im Geschäftsbericht erwähnten Over-the-Top-Dienste und Machine-to-Machine-Aktivitäten.
Zum Schluss bedanke ich mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telecom Liechtenstein herzlich für ihren Einsatz und die geleistete Arbeit. Den mahnenden Zeigfinger erhebe ich jedoch an den Verwaltungsrat und auch an die Geschäftsleitung. Es gibt weiterhin viel zu tun und mit dem Blick auf Information, Transparenz und Qualität wieder am Vertrauen der liechtensteinischen Kunden zu arbeiten. Im Fokus soll die Kundenorientierung und eine leistungsfähige und zuverlässige Infrastruktur liegen. Es gilt, den Rückgang im Kerngeschäft weiter genau zu beobachten und gezielt auf mögliche Neugeschäfte zu setzen. Sie, die Telecom Liechtenstein, tragen eine grosse Verantwortung, nicht nur für ein staatliches Unternehmen mit Grundversorgungsauftrag, sondern auch für den gesamten Standort Liechtenstein. Danke.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Patrick Risch
Besten Dank für das Wort. Es scheint, dass die Telecom bestens für die Zukunft gerüstet ist. In den vergangenen Jahren hat sie überdurchschnittlich viel in modernste Technologien, Kapazitätserweiterungen und Zuverlässigkeit investiert. Leider haben sich die Investitionen in die Zuverlässigkeit in den letzten Monaten noch nicht bemerkbar gemacht. Die Telecom hatte mit diversen Unterbrüchen zu kämpfen. Doch die Telecom hat alle notwendigen Massnahmen ergriffen, um weitere Ausfälle möglichst zu verhindern. Die Verantwortlichen der Telecom schreiben, dass die digitalen Technologien neue Kommunikationsmöglichkeiten zulassen. Durch Nutzen von Synergien zwischen digitalem Festnetz und Mobilfunk sollen die Serviceangebote an die neuen Bedürfnisse angepasst werden. Da möchte ich aber gleich die Gegenfrage stellen, wann diese Synergien auch für den Kunden verfügbar sein werden. Zum Beispiel der Einsatz von Femtozellen, welche zu Hause in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz den Mobilfunk verbessern könnten? Swisscom bietet diese Option schon seit 2015 an. Es hätte dann jeder selbst in der Hand, eine optimale Mobilfunkabdeckung in den eigenen vier Wänden (oder Garten) herzustellen oder auf die Mobilfunkbestrahlung zumindest in den eigenen vier Wänden zu verzichten oder diese zu reduzieren.
WiFi Calling soll 2019 von der Telecom angeboten werden, so die Antwort von Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch auf meine Kleine Anfrage im März-Landtag. Mit WiFi Calling können Handy-Anrufe über das WLAN geführt werden, sobald ein WLAN-Netz verfügbar ist. Auch das eine Technologie, welche den Mobilfunk zu verbessern hilft. Beide Technologien erlauben das Telefonieren mit dem Smartphone in den eigenen vier Wänden, auch wenn das Mobilfunksignal schwach ist. Dass die Telecom bei der Technologie etwas hinterherhinkt, ist nicht nur die Schuld der Telecom selbst. Die Politik trägt in diesem Fall ebenfalls die Mitschuld. Mit der Idee, die Telecom und vor allem das Netz an einen Schweizer Anbieter für ein Butterbrot zu verkaufen, wurden viele Ressourcen gebunden und verschwendet - und die Telecom konnte nicht an der Modernisierung des Netzes arbeiten.
Im Geschäftsbericht verweist die Telecom auf den Rückgang der Festnetztelefonie und die rückläufigen Einnahmen daraus. Der klassische Telefonanschluss hat ausgedient und konnte wohl als Cashcow der Telefonanbieter bezeichnet werden. Der Rückgang der traditionellen Festnetztelefonie kommt nicht von ungefähr, denn es hat sich dabei für die Abonnenten in den letzten Jahren lange nichts getan. Es gibt Anbieter, die Anrufe auf die Mobilfunknummer automatisch auf die Festnetznummer umleiten, sobald das Smartphone zu Hause auf dem Tisch liegt, oder wie schon ausgeführt WiFi Calling anbieten. Auch tariftechnisch hat sich beim Festnetz lange nichts getan. Heute sind zwar die Kombiabos - Internet mit Festnetzanschluss - mit Freiminuten versehen, dennoch hinken sie weit hinter den Handytarifen her. Für Wenigtelefonierer und Gelegenheitssurfer ist das kleinste Handyabo mit CHF 34 pro Monat nur halb so teuer als das kleinste Kombiabo - Internet, Festnetz -, welches CHF 79 pro Monat kostet.Marketingmässig bietet die Telecom mittlerweile jedoch interessante Pakete an: Festnetz, Internet, Mobiltelefonie und Fernsehen, alles in einem. Die Telecom sieht in der Welt des «Internet of Things» ein Potenzial und sieht in den Machine-to-Machine- oder den M2M-SIM-Karten, also der Maschine-an-Maschine-Kommunikation, einen grossen Wachstumsmarkt. Die Telecom konnte laut Geschäftsbericht bereits einige global tätige Konzerne für ihre M2M-Lösungen gewinnen. Ein Vorteil der Telecom M2M-SIM-Karten ist, dass diese in allen europäischen Ländern und fast allen Ländern der Welt eine Netzabdeckung in mehr als nur einem nationalen Netz bieten.
Leider finden sich im Geschäftsbericht nur rudimentäre Informationen, mit welchen Einnahmen und welchem Gewinn hier zu rechnen ist. Auch wäre interessant zu erfahren, ob dieses Geschäftsfeld schon heute etwas zu den Einnahmen der Telecom beiträgt, und ob die Regierung respektive die Verantwortlichen bei der Telecom nebst dem Potenzial auch Risiken bei diesen M2M-SIM-Karten sehen. Wie schon erwähnt, wurde und wird viel investiert. Damit das neue im Bau befindliche Glasfasernetz der LKW auch genutzt werden kann, muss auch die Telecom aufrüsten. In Zukunft können Kunden mit bis zu einem Gigabyte im Internet surfen. Ausserdem wird fleissig am nächsten Mobilfunkstandard 5G gebaut. Diese Investitionen müssen bezahlt werden. In den letzten Tagen war zu lesen, dass die Telecom die Partnerschaft mit einem Schweizer Mobilfunkanbieter sucht, um in Zukunft Geschäftskunden in der Schweiz ihre Dienste und Produkte zu verkaufen.
Ich denke, das Risiko mit einem Ausflug in die Schweiz ist vertretbar. Der Liechtensteiner Markt ist einfach zu klein, um in einem immer mehr margenschwächeren Geschäft erfolgreich Gewinn zu erwirtschaften. Diese Investitionen und die Regulierung, vor allem der Wegfall der Roaminggebühren, haben einen empfindlichen Gewinnrückgang bei der Telecom zur Folge. Doch solange die Telecom ihre Dienstleistungen zu vernünftigen Preisen ohne staatliche Hilfe anbieten kann, ist für mich die Welt in Ordnung. Primäre Aufgabe der Telecom ist es, der Bevölkerung und der Wirtschaft eine moderne zuverlässige Telekommunikation zu konkurrenzfähigen Preisen anzubieten und nicht den Staatshaushalt mit Gewinnausschüttungen zu verbessern. Die Telecom muss primär konkurrenzfähige Produkte, welche State of the Art sind, anbieten. Es kann jederzeit ein Mitbewerber auf dem Markt erscheinen und mit Rosinenpickerei die besten Stücke im Liechtensteiner Markt mitbeanspruchen. Den Mitarbeitern der Telecom danke ich für ihre Leistungen in den vergangenen Monaten. Der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat wünsche ich viel Elan und Erfolg bei der Umsetzung der technologischen Innovationen. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Eugen Nägele
Herr Präsident, danke für das Wort: Geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Auf der Seite 9 im Geschäftsbericht können wir folgenden Satz lesen: «Der Telekommunikationssektor steht vor der Herausforderung, in immer kürzeren Zeitabständen neue Dienstleistungen und Produkte anbieten zu können.» Dieser Satz umschreibt sehr genau die grossen Herausforderungen für die Telecom Liechtenstein und wir finden immer wieder Hinweise darauf. Eine neue Dienstleistung oder, besser gesagt, ein neues Produkt, das sehr positiv aufgenommen wurde, ist das Kombiangebot «FL1 All4you», das Festnetz, Internet, TV Plus und Mobile kombiniert. Auf der Seite 4 können wir lesen, dass 1'000 Neukunden innerhalb von drei Monaten sich für dieses Produkt entschieden haben. Das ist ein gutes Resultat. Angekündigt wird eine MVNO-Partnerschaft (Mobil Virtual Network Operator) mit Sunrise. Da geht es um die Rufnummernportierung. Ich habe hier für mich aufgeschrieben, ich bin sicher, dass viele Personen schon lange darauf warten. Aber leider können nur Businesskunden davon profitieren.
Ich finde aber die Bedenken, die der Herr Abg. Vogt zu diesem Thema geäussert hat, sehr interessant und ich glaube, wir müssen da ein Auge darauf haben und schauen, wie sich dieser Geschäftsbereich entwickelt.Aber grundsätzlich habe ich ein paar allgemeine Aussagen zum Geschäftsbericht. Ich finde ihn wenig transparent. Ich wünsche mir in vielen Bereichen klarere und informativere Aussagen. Im Vergleich zu den Berichten der Post und der LKW ist dieser Bericht deutlich weniger aussagekräftig. Ich habe mich beispielsweise gefragt, ob die Telecom mit dem Verkaufsgeschäft in Schaan Geld verdient und, wenn ja, wie viel. Dazu habe ich keine Angaben gefunden. Im Bericht der LKW gibt es auf den Seiten 60 und 61 eine Spartenaufteilung nach Geschäftsbereichen. So eine Spartenaufteilung möchte ich nächstes Jahr auch bei der Telecom sehen, und deshalb meine Frage an den Regierungschef-Stellvertreter: Werden wir im nächsten Jahr eine Spartenaufteilung sehen? Ich denke, wenn ich Sie richtig verstanden habe, Herr Abg. Vogt, dann ist das auch Ihr Wunsch, dass wir das im nächsten Jahr sehen werden.Noch eine weitere allgemeine Bemerkung zum vorliegenden Geschäftsbericht: Die vielen Netzausfälle in den Jahren 2016, 2017 und 2018 - natürlich ist es der Bericht 2017 - werden gerade einmal an zwei Stellen im Bericht erwähnt. Ich hätte erwartet, dass hier mit mehr Verantwortungsgefühl und auch Sensibilität an dieses Thema herangegangen wird. Von den technischen Störungen wird beispielsweise im Kapitel «Kundenerlebnis im Mittelpunkt» auf der Seite 3 berichtet. Und was folgt dann? Technische Störungen. Dass Netzausfälle mit Kundenerlebnissen in Verbindung gebracht werden, finde ich sarkastisch und völlig deplatziert. Was für ein Kundenerlebnis soll das denn sein? Hier lassen die Verantwortlichen jede Sensibilität vermissen. Das verstehe ich nun überhaupt gar nicht. Als letzte allgemeine Bemerkung zum Geschäftsbericht möchte ich erwähnen, dass ich keinen wirklichen Blick in die Zukunft gefunden habe. Natürlich wird immer wieder über zukünftige Entwicklungen gesprochen, aber in einem Geschäftsbericht der Telecom erwarte ich ein Kapitel, das «Ausblick 2018» oder «Trend 2018» heissen könnte. Als Vergleich sei nochmals der Bericht der LKW erwähnt. Dort finden wir auf den Seiten 42, 43 und 44 einen Ausblick und auch einen Lagebericht. Das finde ich nützlich und auch vorbildlich. Nun aber noch zu ein paar Kennzahlen: Auch im Geschäftsjahr 2017 sind die Umsätze im Festnetzbereich zurückgegangen und belaufen sich noch auf gut CHF 32 Mio., im Jahr 2015 waren es CHF 35,4 Mio., auch die Zahlen aus dem Mobile-Bereich sind leicht zurückgegangen, von CHF 5,27 Mio. auf CHF 5,18 Mio. Für mich als Nichtfachmann ist das sehr erstaunlich, da ich erwartet hätte, dass die EU-Roaming-Regulations dazu führen, dass die Kunden aus der Schweiz nach Liechtenstein kommen. Dort müssen sie ja noch Roaminggebühren zahlen, bei uns keine mehr. Warum hat diese Entwicklung nicht stattgefunden? Falls Sie, Herr Regierungschef-Stellvertreter, eine Antwort dazu haben, dann wäre ich sehr daran interessiert.
Zu den Kennzahlen noch folgende Bemerkung von Seite 14: Weiterhin benutzen rund 75% der Liechtensteiner Mobilfunkabonnemente keine 00423-Vorwahl - so steht es auf der Seite 14. Es ist also der Telecom nicht gelungen, das notwendige Vertrauen im Heimmarkt aufzubauen. Nur so kann ich diese schlechten Kundenbindungen erklären. Ich hätte da noch eine Frage zu den Bezügen der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats: Im Geschäftsbericht 2016 steht: Die Geschäftsleitung zählte während des vergangenen Jahres fünf Mitglieder und deren Gesamtbezüge für 2016 betragen CHF 883'000. Der Verwaltungsrat zählte im Jahr 2016 fünf Mitglieder. Die ordentlichen Gesamtbezüge betrugen CHF 234'000. Im Geschäftsbericht 2017 steht: Die Geschäftsleitung zählte während des vergangenen Jahres fünf Mitglieder, die Gesamtbezüge für 2017 betrugen CHF 934'000. Der Verwaltungsrat zählte auch fünf Mitglieder, und die Gesamtvergütung betrug CHF 272'000. Das bedeutet, dass die fünf Mitglieder der Geschäftsleitung CHF 51'000 mehr verdienen und die fünf Mitglieder des Verwaltungsrats CHF 38'000 mehr verdienen.
Auf dem Hintergrund der Netzausfälle im 2016 und 2017 und 2018 finde ich diese Erhöhung fraglich. Ich bitte den Regierungschef-Stellvertreter um seine Meinung zu diesem Thema. Sind diese Lohnerhöhungen in der Geschäftsleitung und im Verwaltungsrat vertretbar?
Zum Schluss noch zwei Fragen, die schon im letzten Jahr gestellt wurden: Es geht hier um die Revisionsgesellschaft, die anscheinend einen Sitz in St. Gallen hat, und die Frage war damals und ist es auch heute: Ist es möglich, dass diese CHF 32'000 für die Revision nicht auch in Liechtenstein ausgegeben werden?Und dann auch eine Frage zum Impressum so wie letztes Jahr: Auch diese Frage habe nicht ich gestellt, aber eine andere Person. Im Gegensatz zum letzten Jahr finden wir gar keine Informationen zur Gestaltung des Berichts. Im letzten Jahr wurde da noch eine Information gegeben. Deshalb meine Frage: Wurde der Geschäftsbericht 2017 in Liechtenstein gedruckt? Wurde ein liechtensteinisches Unternehmen berücksichtigt? Falls ja, warum wurde das nicht erwähnt?
Es ist kein Hohn und auch kein Witz, wenn ich mich am Schluss trotzdem bedanke. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen einen sehr guten Job. Sie arbeiten sehr viel und ich möchte mich deshalb bei Ihnen bedanken. Bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telecom. Natürlich bedanke ich mich bei der Geschäftsleitung und beim Verwaltungsrat.Meine Kritik ist keine Kritik an der Person, sondern an der Sache. Die Herausforderungen werden nicht weniger oder kleiner. Ich wünsche deshalb der Telecom viel Erfolg und auch das notwendige Glück für das kommende Jahr. Danke schön.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Thomas Rehak
Besten Dank. Dem Dank an die Mitarbeiter von der Telecom Liechtenstein möchte ich mich ebenso anschliessen. Allenfalls bin ich mir nicht so sicher, ob ich der Geschäftsleitung im gleichen Rahmen danken kann. Ich glaube eher nicht. Ich bin der Ansicht, dass man hier doch einiges nicht korrekt macht, obwohl in meiner Sicht auch nicht alles zu 100% in der Verantwortung von der Telecom Liechtenstein liegt. Aber da komme ich dann gleich zurück zu meinem alten Thema.Sie wissen ja, dass ich immer sage, die Telecom braucht Synergien und Skaleneffekte, welche sie adressieren können muss, um mittel- und langfristig zukunftsbeständig und auch zukunftsfähig zu sein.In dieser Jahresrechnung sehen Sie jetzt das erste Mal diese Problematik eindeutig. Einen deutlicher Rückgang des Jahresgewinns haben wir zu verbuchen. Wir hatten 2016 noch CHF 4 Mio., welche als Gewinn verbucht wurden und im 2017 sind das gerade noch CHF 650'000. Das sind minus 83,75%, das ist enorm, das ist ein grosses Problem aus meiner Optik, welche die mittelfristige Überlebenskapazität von diesem Unternehmen zumindest gefährden kann, um es vorsichtig auszudrücken. Wir haben gesehen, im Bereich Festnetz, das hat uns übrigens der Verwaltungsrat in einer Präsentation vorgestellt, hat man CHF 2,7 Mio. Umsatzrückgang zu verzeichnen. Das waren minus 8%. Im Bereich Mobilnetz hat man zwar mehr Kunden gewonnen, trotzdem macht man CHF 85'000 weniger Umsatz - minus 2%. Dann haben wir im Daten-SIM - also Machine-to-Machine-Service - ein positives Ergebnis zu verbuchen, plus CHF 396'000, das sind 31% mehr. Im Messaging, da meint man auf den ersten Blick, dass das ein sehr guter Geschäftsbereich wäre, da hat man CHF 4,47 Mio. Umsatz gemacht, das sind 124% mehr, wobei dann der Deckungsbeitrag in diesem Geschäftsbereich negativ ist; und man hat CHF 350'000 Verlust gemacht mit diesen CHF 4,47 Mio. mehr Umsatz. Also ein Umsatz, der überhaupt nichts wert ist, der negativ ausgefallen ist. Das kann es nicht sein, das finde ich. Da muss man früher reagieren. Da muss man das Gefühl dafür haben, da sind ja schliesslich keine Anfänger daran. Die müssen wissen, was sie tun, und das ist ein Kritikpunkt an der Telecom. Hier muss man besser hinschauen.Dann wurde der Geschäftsbericht im Allgemeinen ja schon angesprochen. Ja, ich denke auch, der könnte transparenter sein. Für mich ist vor allem auch die Dokumentation der Erfolgsrechnung äusserst spärlich, ungenügend, möchte ich hier sagen. Was ich aber wieder teilen kann: Die Telecom befürchtet ja Regulierungsnachteile. Der Abg. Günter Vogt hat auch danach gefragt. Für mich ist das klar, woher das kommt. Das sind nämlich zwei Punkte: Der erste Punkte ist das, was ich immer wieder kritisiere. Das ist die ganze Netzbewertung, was mit der Netzhoheit zusammenhängt. Hier sehen wir, ich habe in diesem Mai eine Kleine Anfrage gestartet, und wir haben gesehen, die Netzbewertung lag im Jahr 2007 bei CHF 47 Mio. Jetzt, im Jahr 2017, obwohl wir schon einmal CHF 10 Mio. abgeschrieben haben in der Zwischenzeit, ausserordentlich, liegt die bei CHF 67 Mio., das sind plus 42% in der Netzbewertung. Glasfaserausbau - bis jetzt haben wir ja eigentlich noch keinen erlebt. Was ist das bitte? Das kann es nicht sein. Das ist eine viel zu hohe Netzbewertung, und das hat dann auch einen direkten Einfluss wiederum auf die Netznutzungskosten, welche diese Telecom und auch andere Telekommunikationsprovider zu zahlen haben. Für mich ist das ein Problem, was eben diesen Synergien und Skaleneffekten entgegenspricht. Dann haben wir ein weiteres Regulierungsproblem auch mitbekommen, das ist die Regulierung vom Amt für Kommunikation, welche die Terminierungsgebühren für Telefonanrufterminierungen von 3,9 Rappen auf 2,9 Rappen gesenkt hat - das ist minus 1 Rappen. Und hier jetzt meine Frage noch einmal wiederholt von gestern: Was bedeutet das für einen Umsatzrückgang für die Telecom Liechtenstein? Und dann ist uns ja auch klar, dass diese 2,9 Rappen nicht der Weisheit letzter Schluss sein werden. Da wird es noch weitere Reduktionen geben. Soweit ich gehört habe, soll das auf einen Rappen reduziert werden, und dann könnten Sie hier interpolieren - das kann gerade der Regierungsrat für uns machen -, was das dann für einen Umsatzrückgang für die Telecom bedeutet. Das heisst, wir werden noch einmal einen Umsatzrückgang in Millionenhöhe sehen, und das wird für diese Telecom ein grosses Problem werden.Dann hat man auch den Markteinstieg von der Telecom in die Schweiz bereits kommentiert. Der Abg. Vogt hat die Aktivität bezüglich deep erwähnt. Das hat damals einen Abschreiber von mehr als CHF 5 Mio. bedeutet. Ich glaube, das hat man hier drin schon wieder vergessen, aber das war ja noch nicht das Schlimmste, was die Telecom Liechtenstein in der Schweiz schlecht oder suboptimal gemacht hat, sondern man hat es auch einmal versucht mit einer Niederlassung in Thalwil. Da hatte die Telecom Liechtenstein eine Niederlassung betrieben. Ich weiss nicht, vielleicht wissen Sie es nicht mehr, aber das hat weit über CHF 10 Mio. gekostet. Ich sehe nur, die Telecom hat halt damals diesen Markteintritt in die Schweiz komplett versägt, wenn man es so will. Sie hat es nicht optimal hinbekommen. Am Schluss musste sie sich aus dem Schweizer Markt komplett zurückziehen. Dafür hat sie keine Lorbeeren verdient. Nichtsdestotrotz, es sind heute neue Personen am Werk, ich hoffe, dass die das besser machen. Ich möchte aber trotzdem in Erinnerung rufen, dass hier der Landtag mit Adleraugen darauf schauen wird, was man mit der Expandierung in die Schweiz vorhat. Trotzdem möchte ich auch sagen: Grundsätzlich schlecht ist das nicht. Wir haben es auch vorhin gehört. Die LLB hat das auch hinbekommen. Wenn man das im Kernmarkt macht, kann man das auch gut machen. Man muss einfach ein entsprechendes Risikomanagement eingeschaltet haben; wenn man das halt nicht betreibt und eine Schachtelbuchhaltung betreibt, ja, dann kann das schon in die Hose gehen, aber davon gehe ich jetzt wirklich nicht mehr aus.Dann teile ich natürlich die Meinung von Patrick Risch überhaupt nicht, dass er meine, es scheine, die Telecom wäre bestens für die Zukunft aufgestellt. Das glaube ich eben genau nicht, ich glaube, die Telecom hat grosse Herausforderungen vor sich. Einige sieht sie selber schon, andere - aus meiner Sicht - sieht sie heute noch zu wenig. Aber sie wird es dann erleben, wenn es so weit ist. Dann noch ein Satz zu den Unterbrüchen: Diese kommen auch aus meiner Sicht in diesem Jahresbericht zu wenig hervor. Auch hätte man aus meiner Sicht ein bisschen mehr über die Massnahmen schreiben können. Man macht jetzt endlich ein Architekturaudit von einem externen Spezialisten oder von einem Spezialisten-Engineering-Team, was ich sehr begrüsse, weil die eigenen Techniker werden ja kaum ihre eigene Architektur kritisieren, wenn man das selber macht. Ich habe das schon öfters gesagt hier drin, dass das Problem in der Architektur liegt. Auch damals, als der zuständige Regierungsrat uns hier drin ausserordentlich einen Bericht erstattet hat, habe ich gesagt: Das Problem ist klar, es liegt in der Architektur. Jemand, der ein bisschen etwas von diesen Systemen versteht, der sieht das. Und dass das die Telecom nicht vorher erkannt hat, das ist für mich ungeheuerlich. Ich verstehe das überhaupt nicht, weil das ja mehr als offensichtlich war. Danke.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Manfred Kaufmann
Besten Dank für das Wort. Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete. Ich möchte in meinem Votum weniger auf die Zahlen oder die Geschäftstätigkeit der Telecom eingehen, sondern vielmehr auf die Wahl der Revisionsstelle, so wie es der Abg. Eugen Nägele bereits angesprochen hat. Beim Lesen des Geschäftsberichts ist mir aufgefallen, dass die Jahresrechnung zwar von einer grossen renommierten Revisionsstelle geprüft wurde, diese jedoch den Sitz in St. Gallen hat. Ich möchte hier festhalten, dass es in Liechtenstein auch gute Revisionsgesellschaften gibt, und wenn der Bedarf nach internationalen Revisionsgesellschaften besteht, den sogenannten Big Four, so gibt es diese auch mit Sitz in Liechtenstein. Es ist mir bewusst, dass Staatsbetriebe auch nach Zahlen gemessen werden und die Kostenabwägung eine Rolle spielt. Bei Revisionsgesellschaften kann dies jedoch kein Argument sein, da Liechtenstein andere Rechnungslegungsvorschriften als die Schweiz hat und es hier Fachexperten braucht, welche sich vertieft und kompetent mit den lokalen Vorschriften auskennen. Im Geschäftsbericht der Telecom sind mir beispielsweise folgende zwei Punkte aufgefallen, welche nicht den Vorschriften gemäss liechtensteinischem Recht entsprechen: Der Jahresbericht auf den Seiten 14 und 15 fokussiert sich ausschliesslich auf die Finanz- und Ertragslage. Art. 1096 Abs. 4 Ziff. 2 PGR verlangt aber klar auch ein Eingehen auf die «voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft». Beispielsweise könnte hier eine Einschätzung zur Entwicklung der aufgeführten Kennzahlen vorgenommen werden. Bei den sonstigen Ausleihungen handelt es sich um das im Rahmen der Sanierung der Pensionskasse gewährte zinslose Darlehen an die Stiftung Personalvorsorge. Dieses ist zu 100% unter den Rückstellungen wertberichtigt. Damit wird explizit gegen Art. 1075 Abs. 3 PGR verstossen, wonach Rückstellungen keine Wertkorrekturposten zu Aktivposten sein dürfen. Mit CHF 2,2 Mio. ist dies nicht einmal so unwesentlich.
Ich bitte, die Verantwortlichen der Telecom Liechtenstein zu überprüfen, ob die Wahl einer liechtensteinischen Revisionsgesellschaft nicht vorteilhafter wäre. Abschliessend möchte ich dem Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden der Telecom Liechtenstein recht herzlich für ihren Einsatz danken. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Christoph Wenaweser
Danke, Herr Präsident. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Die Telecom Liechtenstein durchlebt wahrhaft ruppige Zeiten. Die Netzausfälle und ein Einbruch des Gewinnes von CHF 4 Mio. im 2016 auf noch CHF 650'000 im 2017 sind zwei Merkmale dessen. Dennoch ist die für das Jahr 2017 vorgesehene Bonussumme nahezu unverändert gegenüber 2016 - das wurde eben schon erwähnt - und auch die Verwaltungsratshonorare - ebenfalls schon erwähnt - brauchen sich wahrlich nicht zu verstecken. Das fünfköpfige Gremium bezog im Jahr 2017 insgesamt CHF 272'000. Die Entschädigungen der Verwaltungsräte der übrigen staatsnahen Unternehmen mit Service-public-Funktionen, ebenfalls jeweils mit fünf Personen besetzt, fielen 2017 im Vergleich dazu deutlich niedriger aus: - Post AG: CHF 156'000
- LIEmobil: CHF 46'000
- LKW: CHF 165'000
- Gasversorgung: CHF 67'000
Da nehmen sich die Verwaltungsratshonorare auf Telecom-Seite schon recht astronomisch aus und können jedenfalls nicht auf jüngste Geschäftserfolge zurückzuführen sein. Daher die Frage, wer die VR-Honorare der staatsnahen Unternehmen festlegt, worauf sich diese Unterschiede begründen und ob eine gewisse Harmonisierung zwischen diesen Unternehmen nicht allenfalls erstrebenswert wäre. Aus einem Vergleich der Bilanzen und Erfolgsrechnungen lassen sich diese Unterschiede jedenfalls nicht rechtfertigen und schon gar nicht ein über CHF 100'000 höheres VR-Gesamthonorar bei der Telecom gegenüber der nächsthöheren Honorarsumme bei den Liechtensteinischen Kraftwerken.
Dann habe ich noch zwei drei Bemerkungen zum Bericht selbst: Aufgefallen ist mir, dass der Personalaufwand um 3,5% zugenommen hat, zugleich gelang es der Telecom, die Sozialabgaben um 2,1% zu senken. Also dieser Zusammenhang, diese indirekte Proportionalität der Entwicklung, ist mir nicht ganz erklärlich. Dann wurde die Revisionsstelle auch schon mehrfach erwähnt, ich möchte nur bekräftigen, die hierfür rückgestellten CHF 32'000 Honorar täten wahrlich auch einer liechtensteinischen Gesellschaft, die hier Steuern zahlen täte, gut. Aber das habe ich im Jahr 2015 schon bemerkt. Es hat keine Wirkung gehabt. Dann schreibt die Telecom auch noch, vielleicht allenfalls bloss wenig präzise, auf Seite 24: Die Geschäftsleitung zählte während des vergangenen Jahres fünf Mitglieder, deren Gesamtbezüge betrugen CHF 934'000. Wenn ich mir hinten die Konterfeis der Geschäftsleitung anschaue, da ist bei zweien dieser fünf ein unterjähriges Eintrittsdatum drin - nämlich bei einem Herrn der 1.3.2017 und bei einem Herrn der 1.4.2017. Die können unmöglich alle fünf in dem Fall das ganze Jahr da gewesen sein. Vielleicht könnte man das noch präzisieren. Danke vielmals. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Thomas Rehak
Besten Dank. In der Hitze des Gefechtes habe ich noch einen wichtigen Punkt vergessen, welchen ich hier schon öfters gesagt habe und auch noch einmal wiederholt haben möchte, und zwar hängt das zusammen mit der Zusammenarbeit vom Minderheitsaktionär Telekom Austria. Uns ist allen bekannt, ein Ausbau einer Zusammenarbeit ist einfach und unproblematisch. Solange wir der Telekom Austria Aufträge geben, was sie für uns machen kann, dann ist das kein Problem. Das macht zum Teil auch Sinn, das muss ich auch begrüssen. Und das muss man auch tun, wenn man so einen Partner hat mit so vielen Kompetenzen und so vielen Möglichkeiten, dann geht das einher und ist auch intelligent, das zu machen. Aber auch, neben dem ist eben auch intelligent, wenn man sich Gedanken macht, wenn man solche Verträge und solche Zusammenarbeiten allfällig aufzulösen hat. Das ist ein Punkt, den ich schon mehrmals hier drin erwähnt habe. Und mir ist wichtig, dass man bei Verträgen, welche man mit der Telekom Austria eingeht, auch denkt, was zu passieren hat, wenn man die auflöst, wie die Systeme zu trennen sind, wer für was verantwortlich ist, bis wann für welche Kosten was getan werden muss. Nicht dass man hier in eine Abhängigkeit gerät, welche dann sehr, sehr, sehr kostspielig bis praktisch unmöglich wird. Das habe ich hier drin schon öfter gesagt und deshalb möchte ich es hier jetzt wiederholen. Wir wissen ja auch, es besteht ein Risiko, weil die Telekom Austria bekannterweise eine Put-Option hat. Diese Put-Option kann sie ziehen und dann muss dieser Teil bewertet werden, und das Land Liechtenstein beziehungsweise wer dann auch immer diese Aktien von der Telekom Austria übernimmt, hat diese Preise zu zahlen. Und dann ist eben diese Zusammenarbeit allfällig ziemlich sicher obsolet. Genau dann würden diese Dinge zum Zug kommen - und die sind zu regeln. Für mich muss man sich wenigstens diese Gedanken gemacht haben. Danke.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
Vielen Dank für das Wort, Herr Präsident. Vielen Dank für Ihre Voten. Ich werde die verschiedenen Voten, jedenfalls die Fragen, die Sie darin gestellt haben - ich hoffe, ich habe sie alle erwischt -, dann entsprechend beantworten. Sonst bitte ich Sie, nochmals nachzufragen, falls ich etwas vergessen haben sollte. Das ist ja, wie man es hier im Landtag macht: Wenn etwas vergessen geht, dann fragt man nach und dann kann man auch noch einmal antworten.Gut, ich fange an mit dem Abg. Günter Vogt: Sie haben mich gefragt zur Seite 1 wegen der Vorbereitungen auf 5G und welche Angaben auf der Folgeseite denn jetzt hier korrekt wären, was die Ortschaften angeht. Da ist es so, dass die Telecom Liechtenstein aktuell sukzessive auf diese LTE-Advanced oder eben auch 4.5G-Technologie hochgeht. Es ist so, dass im Malbun angefangen wurde und dann Standorte in Steg, in Vaduz und als letzter Schritt dann Triesen ausgebaut wurden. Insofern sind alle Angaben korrekt, aber sie sind nicht konsistent. Dann haben Sie zu diesem externen Audit gefragt, der jetzt im Moment durchgeführt wird, und ob dieser den Abgeordneten zur Verfügung gestellt wird oder ob darüber informiert wird. Aktuell ist nicht geplant, diesen Bericht zu veröffentlichen. Das Ziel ist ja, dass das Dokument der Telecom Liechtenstein und auch uns hilft, zu verstehen, ob das, was getan wird, auch das Richtige ist und ob die Prozesse und die Technologie entsprechend richtig aufgesetzt werden.Dann haben Sie beim Risikobericht zum Risikomanagement gefragt, ob denn da die Netzstabilität auch eine Rolle spielt, jedenfalls auch im internen Risikobericht, und das kann ich natürlich bejahen. Die Risiken werden regelmässig - im Moment findet das halbjährlich statt - von der Geschäftsleitung neu bewertet und mit dem Verwaltungsrat besprochen. Und wir werden dann da auch entsprechend darüber informiert, was diese Punkte sind. Im Sinne der Oberaufsicht nehmen wir natürlich auch diese Themen sehr ernst. Dann haben Sie weiter gefragt bezüglich der Regulation und wo denn jetzt die Regulation einen Einfluss auf die Telecom haben würde, da ja die LKW-Preise reguliert würden. Ja, das ist eben genau die Schnittstelle. Aktuell geht es hier um den Fibre-Ausbau und was denn ein FTTB-Anschluss in Zukunft kosten wird. Da ist man aktuell einfach noch nicht so weit, dass das ganz, ganz klar wäre, was da kommt. Jedenfalls aber ist man auch da natürlich in Abstimmung, aber natürlich ist es grundsätzlich so, solange es nicht reguliert ist, kann man sagen, da gibt es eine Gefahr, dass das dann einen Einfluss auf die Telecom hat, wenn die Preise bei den LKW reguliert werden. Sie sind dann auch noch auf den Regulator eingegangen und haben gesagt, dass Sie das Gefühl haben, dass hier eine sehr gute Arbeit geleistet wird. Auch das kann ich sicher aus meiner Optik unterstreichen. Dann haben Sie gesagt, dass Ihnen die Angaben zu der Mitarbeiterentwicklung und zum Mitarbeiterbestand fehlen. Ich gebe Ihnen recht, die Transparenz in diesem Bericht ist nicht so, wie sie bei der Post oder den LKW ist. Nichtsdestotrotz kann ich Sie bezüglich dieses Punkts auf die Seite 14 verweisen: In der zweiten Spalte in der Mitte ist aufgeführt, dass die TLI einen Mitarbeiterbestand von 111,8 Vollzeitäquivalent (FTE) hat und dass das eine Steigerung zum letzten Jahr von 2,7 FTE ist. Aber das ist ein bisschen versteckt, da gebe ich Ihnen recht. Zu den Lehrlingen: Die Telecom Liechtenstein ist ein Ausbildungsbetrieb, hat heute acht Lehrlinge und legt auch Wert darauf, diese Lehrlinge zu betreuen und zu entwickeln, und nimmt auch regelmässig Lehrlinge in den Personalbestand auf. Aktuell geht man davon aus, dass man mit diesen acht Lehrlingen eine betreubare Zahl hat. Und von dem her kann man sich natürlich immer mehr wünschen. Aber ich denke, der Stand ist doch einigermassen okay. Dann haben Sie gesagt oder ausgeführt, dass aktuell auf dem Internetportal der Telecom weitere Mitarbeiter - die Zahl war, glaube ich, sechs - gesucht werden. Und Sie fragen sich: Wie kann man das rechtfertigen? Nun gut, bei 111,8 FTE gibt es natürlich auch Personalfluktuation auf der einen Seite, und in gewissen Bereichen wird auch Personal mit gewissen Kompetenzen gesucht. Von dem her, denke ich, ist diese Anzahl nicht überdurchschnittlich hoch.Dann haben Sie die Frage gestellt nach der Nummernportabilität und wann diese in Liechtenstein nun auch kommen würde. Gemäss meinen Informationen oder gemäss den Informationen, die ich vom Regulator habe, sollte die nicht mehr lange auf sich warten lassen, sprich, noch in diesem Jahr sollten wir da was sehen. Mir ist aber auch wichtig zu sagen, also das ist wahrscheinlich den meisten klar, aber es ist mir noch einmal wichtig zu unterstreichen: Rufnummernportierung kann natürlich nur innerhalb der Landeskennzahl dann erfolgen, dass heisst halt und 00423 oder halt unter 0041, aber nicht länderübergreifend. Das möchte ich einfach noch einmal unterstreichen. Dann haben Sie gefragt, ob das zuständige Ministerium über den Schritt, in den Schweizer Markt zu expandieren, informiert ist und wie wir uns dazu stellen. Zuerst möchte ich vorausschicken, da geht es jetzt nicht um irgendwelche grossen zusätzlichen Investments, sondern eigentlich um eine Skalierung der bestehenden Strukturen. Also man hat ja nicht im Ausland Firmen gekauft oder Büros aufgebaut. Ich muss grundsätzlich sagen, dass ich natürlich verstehe, dass die Telecom in einem schwierigen Marktumfeld nach Möglichkeiten sucht, Geschäftsfelder zu erschliessen. Mit diesem Vertrag, mit diesem MVNO-Vertrag mit Sunrise, wird das gemacht. Und wenn man das, was man tut, eben auch an einem anderen Ort tut, ist das für mich eine gute Möglichkeit. Natürlich muss das im Rahmen der Beteiligungsstrategie erfolgen. Und ja, das Ministerium wurde in Kenntnis gesetzt und natürlich hat sich das Ministerium auch, und zwar mit Brief vom 2. Mai, erkundigt, wie die Beurteilung bezüglich der Beteiligungsstrategie ist. Sie haben zwei, drei Punkte daraus zitiert, und ich würde vor allem den Punkt aus der Beteiligungsstrategie noch heranziehen, dass der Ausbau mit den Nummerierungsressourcen 00423 im Mobiltelefoniebereich ein Ziel der Telecom Liechtenstein ist. Dazu kann man sagen, dass eben auch Kunden gewonnen wurden in diesem Bereich. Das war im letzten Jahr ungefähr 1%, das man dazugewonnen hat. Das Ziel ist, das deutlich noch zu steigern auch mit den Liechtensteiner Nummern, weil auch die Angebote mit Liechtensteiner Nummern sehr attraktiv sind. Dem widerspricht aus meiner Sicht aber nicht, den fast 75%, die heute Schweizer Mobilfunknummern verwenden, Angebote zu machen, die vielleicht nicht so attraktiv sind wie die 00423-Angebote, um diese Kunden zurückzuholen. Ich denke, diese Massnahmen müssen nebeneinander existieren können, und aus meiner Sicht widersprechen sie nicht der Beteiligungsstrategie.
Das war dann auch das Interview, das Sie noch zitiert haben, des Verwaltungsratspräsidenten, wo wir dann auch entsprechend noch in Kontakt sind. Dann haben Sie noch ausgeführt, dass es ja nur eine Seite zum Jahresergebnis gibt. Wie gesagt, ich teile Ihre Meinung, dass das transparenter und ausführlicher sein könnte. Nichtsdestotrotz ist es dann doch von der Seite 14 bis zur Seite - sagen wir einmal - 24, wo es um die Zahlen geht. Nur eine Seite war es nicht, aber das mit Transparenz wurde schon mehrfach erwähnt. Dann, glaube ich, habe ich bei Ihnen alle Fragen. Dann komme ich zum Abg. Patrick Risch. Sie haben nachgefragt, wann denn diese Synergien für die Kunden auch nutzbar sind, auch das Thema WiFi Calling und die Anfrage, die Sie mir da schon gestellt haben. Wie gesagt, das soll bald der Fall sein, dass das auch genutzt werden kann. Die Telecom Liechtenstein arbeitet intensiv daran, diese Angebote auch zu bringen. Der Fokus, mein Fokus, unser Fokus, liegt auf einer guten, sicheren und funktionierenden Grundversorgung und dann an zweiter Stelle: neue Produkte, neue Märkte. Aber das Wichtigste ist die sichere und funktionierende Grundversorgung, und ich bin sicher, dass Sie mir da beipflichten. Dann haben Sie auch die Chancen beziehungsweise Risiken der M2M-Kommunikation angeführt und gefragt, ob man das quasi adressieren und anschauen würde. Grundsätzlich ist das natürlich ein Wachstumsbereich, in dem die Telecom sich auch betätigen soll, und auch die Risiken werden da natürlich berücksichtigt.Dann komme ich zum Abg. Eugen Nägele: Sie haben auf der Seite 9 eben zitiert: schneller Wandel, grosse Herausforderungen. Ja, gerade auch vor diesem Hintergrund ist es kein einfaches Umfeld. Gute Partnerschaften sind natürlich wichtig. Dann haben Sie auch erwähnt: Wenig transparent, wenig aussagekräftig und keine Spartenrechnung, und gefragt, ob das im nächsten Jahr dann besser sein wird bezüglich der Spartenrechnung. Und da kann ich Ihnen ein klares Ja zur Antwort geben. Auch ansonsten bin ich der Meinung, dass man hier einen grossen Schritt vorwärtsmachen soll. Dann haben Sie noch die Seite 2 zum Kundenerlebnis der «Netzausfälle» kommentiert. Wenn man es im Kontext liest - ja, dann kann man auch das Bedauern herauslesen. Es ist auch das Bedauern für das 2017. Für das 2018 kann man quasi sich im Geschäftsbericht 2017 vielleicht noch nicht so entschuldigen. Aber natürlich ist das unerfreulich. Dann haben Sie zu den EU-Roaming-Regulations ausgeführt, ob das den gewünschten Effekt gebracht hat, also ob man da quasi nicht jetzt die Kunden dann gefunden hat. Ja, die Kunden hat man gefunden, und wenn die Kunden nicht gekommen wären, dann wäre das Ergebnis noch schlechter gewesen. Der Hintergrund ist natürlich auch: Die Roaming-Regulations haben die Deckungsbeiträge natürlich stark reduziert, und von dem her sieht man jetzt da nicht gerade deutliche Gewinne, sondern eher weniger Rückgänge. Dann haben Sie noch gefragt wegen der Gehälter beziehungsweise der Entschädigungen von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung. Da ist zu sagen, es gab keine Gehaltserhöhungen in der Geschäftsleitung im letzten Jahr, sondern das ist wegen der Überschneidungen von den Neubesetzungen, weshalb es zu einer höheren Gesamtsumme gekommen ist. Und beim Verwaltungsrat wurde mehr Aufwand abgerechnet, da wurden auch nicht die Entschädigungen erhöht, sondern einfach mehr Aufwandspauschalen dann abgerechnet.Und zur Revisionsgesellschaft haben Sie auch noch gefragt, und da antworte ich gleich auch auf den Abg. Manfred Kaufmann, ob man diese CHF 32'000 nicht auch in Liechtenstein ausgeben könnte. Ganz grundsätzlich bin ich der Meinung: Eine Revisionsgesellschaft muss einfach professionell und gut arbeiten und das alles durchleuchten. Das ist mein oberstes Credo, und ich bin überzeugt, es gibt auch solche Firmen in Liechtenstein, die das können, und natürlich soll das gemacht werden. Und zum professionellen und guten Arbeiten gehört natürlich auch, und das hat der Abg. Manfred Kaufmann dann ausgeführt, dass man dann auch die Vorgaben aus Liechtenstein verwendet. Von dem her bin ich mit Ihnen beiden da einig. Dann das Thema, was mir aber wirklich wichtig war, dass es in Liechtenstein passieren soll, und das wurde letztes Jahr erwähnt und das wurde jetzt auch umgesetzt, das ist die Frage nach Layout, nach Gestaltung, nach Druck. Da verweise ich Sie gerne auf die Umschlagsseite innen, diesen roten Bereich, da unten gibt es das Impressum und da können Sie auch nachlesen. Die Gestaltung war dann intern und der Druck dann eben auch in Liechtenstein. Also von dem her wurde das dann auch jetzt umgesetzt.Dann habe ich beim Abg. Thomas Rehak eigentlich nur ein paar wenige Fragen. Ich habe viele Kommentare auch aufgenommen und auch gehört. Eine Anmerkung haben Sie gemacht zu den Messaging-Umsätzen, dass es das ja nicht sein kann und dass man da früher hinschauen muss. Diese Services wurden folglich auch Ende 2017 eingestellt, und die Ergebnisse werden seitdem ja nicht mehr belastet. Dann haben Sie mich gestern schon gefragt, und ich habe Sie auf heute verwiesen, was das Thema Umsatzein-bussen wegen der Terminierungsentgelte angeht. Da möchte ich Ihnen zuerst ein paar Zahlen nennen und dann ein paar Fakten rund um die Zahlen. Zu den Zahlen selbst. Es ist so, dass seit 2015 die Terminierungsabsenkung im Mobil- und Festnetzbereich bei der Telecom mit rund CHF 1,16 Mio. zu Buche schlägt, und es ist so, dass die Telecom davon ausgehen würde, wenn auf einen Rappen reguliert werden würde, dass zusätzlich rund eine halbe Million noch einmal reduziert werden würde. Was mir diesbezüglich aber wichtig ist, zu unterstreichen, ist, dass die Absenkung der Terminierungsentgelte freiwillig erfolgte und nicht verfügt wurde. Hintergrund war die Befürchtung der Nichterreichbarkeit im Zusammenhang mit Roaming und einem 5-Cent-Preis-Gap innerhalb des EWR. Ansonsten wäre Liechtenstein mit einer möglichen Nichterreichbarkeit konfrontiert gewesen. Also insofern wurde hier nichts reguliert bislang, und dieser eine Rappen ist aus meiner Sicht heute rein spekulativ und von dem her werden wir sehen, wohin es da geht. Ein Thema, was wir immer wieder haben und wozu ich eigentlich auch öfter, glaube ich, wieder dasselbe ausführe, ist die Netzbewertung. Und die Netzbewertung bei den LKW wurde 2016 unabhängig und extern auch bewertet. Von dem her entsprechen die Netznutzungspreise einem internationalen Benchmark. Ich denke, da werden wir uns wahrscheinlich noch ein paar Mal darüber unterhalten.Dann zum Abg. Manfred Kaufmann: Vielen Dank für Ihren Hinweis. Ich denke, ich habe das schon beim Abg. Nägele ausgeführt. Dann habe ich beim Abg. Christoph Wenaweser die Frage wegen der VR-Honorare, wie das festgelegt ist. Das funktioniert, wie es eben privatwirtschaftlich auch funktioniert, dass eigentlich der Verwaltungsrat das festlegt. Es gibt aber jetzt aktuell Ideen bei der Überarbeitung des ÖUSG, dass die Festlegung anders erfolgen soll und dass da die Kontrolle stärker, auch von der Oberaufsicht wahrgenommen werden kann. Wie das genau aussieht, dazu werden wir oder der Regierungschef dann zu gegebener Zeit Ausführungen machen können.Dann haben Sie gesagt, ob ich noch Präzisierungen machen könne, wer dann wann gekommen sei bei der Geschäftsleitung. Das kann ich Ihnen aktuell jetzt gerade so nicht ausführen. Dann haben Sie noch eine Frage gestellt zum Darlehen Personalvorsorge. Das hat die Telecom gemäss den Anweisungen damals oder gemäss den Informationen des Landes dann auch verbucht und auf die Forderung verzichtet. Und die Forderung ist aktuell vollständig rückgestellt. Das waren die Ausführungen so weit. Vielen Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Keine weiteren Wortmeldungen. Damit haben wir den Geschäftsbericht 2017 der Telecom Liechtenstein zur Kenntnis genommen. Wir haben Traktandum 16 erledigt. Wir machen jetzt 20 Minuten Pause.Die Sitzung ist unterbrochen (von 15:45 bis 16:05 Uhr).
-ooOoo-