Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2017 der Liechtensteinischen Gasversorgung (Nr. 16/2018)
Landtagspräsident Albert Frick
Wir kommen zu Traktandum 15: Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2017 der Liechtensteinischen Gasversorgung.Der Bericht Nr. 16/2018 steht zur Diskussion. Abg. Günter Vogt
Danke, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren. Erdgas und Biogas sind in Liechtenstein mit einem Anteil von 21,5% am Energiemix ein wichtiger Energieträger. Die Liechtensteinische Gasversorgung erfüllt dabei eine für die Volkswirtschaft wichtige Rolle in Bezug auf verlässliche und günstige Energie und steht damit an zweiter Stelle des liechtensteinischen Gesamtenergieverbrauches. Die LGV konnte 2017 auch den Ausbau des Geschäftsfeldes der Wärmeversorgung und der erneuerbaren Energien weiter steigern. Erfreulich ist auch der Anteil im Wachstum bei Biogas in Eigenproduktion und Verkauf. Hier sehe ich weiteres Potenzial, insbesondere auch für die Landwirtschaft. Leider scheint das Potenzial von Power-to-Gas-Anlagen, auch aufgrund der Energiestrategie 2020, für einen Ausbau noch nicht realistisch zu sein. Auch haben wir keinen Elektrizitätsüberschuss in Liechtenstein. Genau in diese Richtung sollten jedoch mögliche Anstrengungen und Schritte, Wasserstoff oder Methan aus überschüssiger regenerativer Energie zu erzeugen, weiterhin in Betracht gezogen werden. Ich begrüsse auch ausdrücklich die Anstrengungen im Bereich des Risikomanagements im vergangenen Jahr. Dieses interne Kontrollsystem wurde im Berichtsjahr überprüft und komplett neu aufgearbeitet. Dazu gehörte auch ein IT-Sicherheitsreview. Im Bericht wird nun ein Risikoüberblick gegeben. Es wird ausgeführt, dass dieser Bericht jährlich erstellt wird. Meines Wissens liegt dieser Bericht den Abgeordneten aber nicht vor. Dazu meine Frage an den zuständigen Minister: Wer erhält diesen Bericht? Nach meinen Informationen würde sich zum Beispiel ein russischer Stopp von Gaslieferungen nicht schwerwiegend auf Liechtenstein auswirken, auch wenn dieser Anteil 35% an den gesamten Gaslieferungen beträgt. Wie ein solcher Stopp sich preislich auswirken würde, ist dann aber schon eher in einer gewissen Wirksamkeit beziehungsweise einer Preiserhöhung zu erwarten. Die Entwicklungen im Erdgaspreismarkt haben auch im vergangenen Berichtsjahr wieder zu Preissenkungen geführt und die Liechtensteinische Gasversorgung konnte ihre Preise um circa 10% senken. Gemäss LGV liegen die Preise bei den preiswertesten im Vergleich zu den Energieversorgern in der Schweiz. Leider gibt es dazu keine Vergleichsmöglichkeiten und anscheinend werden teilweise auch Netzentgelte beziehungsweise Grundgebühren nicht von allen Anbietern auch explizit ausgewiesen. Das Land Liechtenstein konnte wiederholt von einer Gewinnausschüttung von über CHF 700'000 profitieren und es wurden ebenso weitere Rückstellungen gebildet. Meiner Ansicht nach sollte eine Preispolitik nicht a priori zu hohen Gewinnen und zu überhohen Eigenkapitalquoten führen, sondern auch den liechtensteinischen Markt gezielt unterstützen. Ganz zum Schluss bedanke ich mich herzlich bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Liechtensteinischen Gasversorgung, der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat für die geleistete Arbeit. Besten Dank. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Johannes Hasler
Danke für das Wort, Herr Landtagspräsident. Ich kann direkt an das Votum von Günter Vogt anschliessen. Ich sehe es im Prinzip gleich wie er. Und auch ich möchte den Mitarbeitern für die geleisteten Dienste danken und auch dem Verwaltungsrat für diesen meiner Meinung nach doch sehr positiven Geschäftsbericht. Die Gasversorgung ist zuständig dafür, uns in Liechtenstein mit sicherem, preisgerechtem und umweltverträglichem Gas und leistungsgebundener thermischer Energie zu versorgen. Das Geschäftsfeld der Wärmeversorgung kann man speziell hervorheben, das konnte weiter gesteigert werden. Und ich denke, gerade im Sinne von der Nachhaltigkeit ist das besonders wichtig. Die Gasversorgung ist auch der integrierte Versorger im liberalisierten Gasmarkt in Liechtenstein, das heisst, die LGV ist Netzbetreiber, Bilanzierungsstelle und Gaslieferant. Und seit 2017, das kann man sicher auch erwähnen, gibt es noch einen weiteren Versorger, der hat aber lediglich 1% vom Marktanteil. Die Zahlen, die sehe ich auch sehr positiv. Beispielsweise, das wurde auch schon gesagt, der Biogasanteil konnte um rund 15,7% gesteigert werden. Auch der Neukundenzuwachs hat sich positiv entwickelt. Was vielleicht auch noch speziell hervorzuheben ist: Die LGV ist auch Transporteur selbstverständlich von Gas und das nicht in unerheblichem Mass, nämlich mit 711 Mio. Kilowattstunden pro Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel, als in Liechtenstein verbraucht wurde im letzten Jahr. Die Bilanz, da hat sich das Umlaufvermögen wie auch das Anlagevermögen gesteigert und das hat dann schlussendlich auch zu einem höheren Eigenkapital geführt, das mittlerweile bei fast CHF 50 Mio. angelangt ist. Der Reingewinn beträgt rund CHF 2,5 Mio. Und ich finde es begrüssenswert, dass hier Klarheit geschaffen wird, dass hiermit der zukünftige Ausbau von Wärme unterstützt und gefördert werden soll. Das Land erhält eine Ausschüttung von rund CHF 730'000 und auch die Steuer, die die Gasversorgung bezahlt, mit CHF 232'000. Also bekommt schlussendlich das Land rund CHF 1 Mio. Weiters positiv kann man, das hat der Abg. Günter Vogt auch schon erwähnt, das Risikomanagement hervorheben. Das, denke ich, ist speziell auch in der jetzigen Zeit immer wichtig. Auch begrüsse ich es, dass hier in Zukunft eine Spartenrechnung ab 2018 gemacht wird. Ich denke, das führt wirklich zu einem höheren Detaillierungsgrad und auch zu mehr Transparenz. Ich habe es begrüsst, dass man die Abklärungen Power-to-Gas gemacht hat. Und auch ich finde, man soll an diesem Thema doch dranbleiben, zumindest das in weiterer Zukunft erneut einer Prüfung unterziehen.Zum Schluss habe ich noch eine Frage, und zwar geht aus dem Bericht hervor: Gemäss der Wechselkursdifferenz, der Euro wurde ja stark aufgewertet im letzten Jahr gegenüber dem Schweizer Franken, hat sich ein positiver Betrag von über CHF 500'000 eingestellt. Jetzt ging ja in diesem Jahr die Tendenz weiter. Ich möchte einfach fragen: Bedeutet das, dass auch in diesem Jahr bis jetzt eigentlich daraus ein positiver Effekt zu erwarten ist? Besten Dank. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Georg Kaufmann
Danke für das Wort, Herr Präsident. Guten Morgen allerseits. Die Liechtensteinische Gasversorgung hat ein erfolgreiches Jahr hinter sicher. 2017 konnten 3,7% mehr Erdgas verkauft werden. Die neue Sparte «Wärme» scheint ebenfalls auf Erfolg ausgerichtet zu sein, auch wenn die Erträge aus den Wärmeversor-gungen nur ein Zehntel der Erträge aus dem Gasverkauf ausmachen. Für ein junges Geschäftsfeld, welches sich im Aufbau befindet, ist dies doch recht respektabel. Leider lässt sich aus dem Geschäftsbericht nicht herauslesen, ob derzeit ein Gewinn aus der Wärmeversorgung erwirtschaftet wird oder nicht. Die LGV kündigt jedoch für den nächsten Geschäftsbericht an, dass eine Kosten-/Spartenrechnung geführt wird. Somit sollte sich dann der Erfolg der Wärmeversorgung auch in konkreten Zahlen lesen lassen. Beim Blick auf die Erfolgsrechnung auf der Seite 28 stellen sich mir zwei Fragen: - Bei «Sonstige betriebliche Aufwendung» unter «Weiterbildung, allg. Personalaufwände» sind Ausgaben von CHF 91'585 ausgeführt, budgetiert waren jedoch nur CHF 43'000, und im Vorjahr betrugen die Ausgaben nur CHF 33'722. Eine Verdreifachung der Ausgaben. Woran liegt das?
- Die Kosten der Sicherung der Gasleitung beim Rheinpark Stadion sind mit CHF 1,1 Mio. knapp doppelt so teuer wie ursprünglich budgetiert. Laut den Ausführungen auf Seite 15 soll die Leitung weg vom Rheinpark Stadion in Richtung Rhein bis auf die untere Wuhrstrasse verlegt werden. Wieso ist diese Verlegung nun so viel teurer als budgetiert? Und wäre eine Verlegung Richtung Kanalstrasse, welche meines Wissens die Gemeinde Vaduz dieses Jahr sowieso zu sanieren gedenkt, nicht angebrachter gewesen? Wie sieht es mit der Sicherheit des Rheindammes aus, wenn es beim geplanten Leitungsverlauf im Rheindamm zu einer Explosion käme? Besteht hier keine erhöhte Gefahr eines Dammbruches?
Mit Erdgas zu heizen, ist die umweltfreundlichere Variante als mit Erdöl. Erdgas auch als Treibstoff für unsere PKWs und LKWs zu verwenden, wäre ebenfalls die umweltfreundlichere Variante: Weniger CO2, weniger Feinstaub und weniger Stickoxid entstehen bei der Verbrennung von Erdgas im Vergleich zu erdölbasierten Energieträgern. Die LGV ist sich dieses Vorteils bewusst und geht noch den Extraschritt und kompensiert den CO2-Ausstoss. Die LGV kompensiert den CO2-Ausstoss des verkauften Erdgases, indem globale Umweltprojekte finanziert werden. Mehrkosten, die vertretbar sind, wie die LGV im Geschäftsbericht schreibt. Leider lässt sich aus dem Geschäftsbericht nicht herauslesen, was diese CO2-Projekte gekostet haben und welche Projekte in welchen Ländern finanziert wurden. Hier würde ich mir detaillierte Infos wünschen und vielleicht kann uns die Regierung hierzu noch Informationen geben. Mit der Produktion von Biogas leistet die LGV einen weiteren Anteil am Umweltschutz. Auf Seite 9 geht die LGV noch auf eine Studie einer weiteren Biogasanlage ein, welche mit der Nutzung von Grüngut/Gülle/Mist einen weiteren Anteil an der heimischen Biogasproduktion leisten könnte. Die LGV schreibt, dass für eine Flüssigvergärung grundsätzlich die notwendigen Substratmengen vorhanden wären. Die Frage ist, ob die LGV dieses Projekt weiterverfolgt. Zum Schluss möchte ich der LGV und ihren Mitarbeitern meinen Dank aussprechen, insbesondere für die Entscheidung, den CO2-Ausstoss des verkauften Erdgases mit Umweltprojekten zu kompensieren. Besten Dank. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Frank Konrad
Danke, Herr Präsident. Auf einige Punkte im sehr ausführlichen und gut strukturierten Geschäftsbericht möchte ich eingehen und dazu Fragen an den zuständigen Minister stellen. Im Vorwort des Geschäftsberichtes 2016 führte der damalige Verwaltungsratspräsident Dr. Patrick Kranz aus, dass durch die Neuausschreibung der Beschaffungsleistungen künftig die Versorgungssicherheit gewahrt bleiben und die Kosten konsequent weiter gesenkt werden sollen. Nun schreibt der neue Verwaltungsratspräsident Peter Gerner im Editorial des Geschäftsberichts 2017, dass der bestehende Liefervertrag mit der Vorarlberger Kraftwerke AG um zwei weitere Jahre verlängert wurde. Weshalb wurde auf eine öffentliche Ausschreibung verzichtet, wenn diese zu Kostenersparnis führen kann? Im Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers Dietmar Sartor kann entnommen werden, dass betreffend die Störfallproblematik rund um das Rheinpark Stadion Vaduz gemeinsam mit der Regierung, der Gemeinde Vaduz und weiteren verantwortlichen Behörden eine gemeinsame Lösung zur Risikominimierung erarbeitet wurde. Die neue Gasleitung soll in der Tiefe von über 15 Metern verlegt werden und eine erhöhte Festigkeit und Wandstärke haben. Ich begrüsse diese Lösung, frage mich aber, ob eine Verlegung der Erdgashochdruckleitung im Bereich südlich der Parkplätze Rheinpark Stadion bis zur alten Rheinbrücke auch nötig ist. Weiters führt Geschäftsführer Dietmar Sator unter dem Titel «Turbulenter Erdgasmarkt - weitere Preissenkungen» aus, dass aufgrund der tiefen Gasbeschaffungspreise mit marktnahen und flexiblen Gasbeschaffungsmodellen der Gasenergiepreis 2017 in zwei Stufen für ihre Kunden um durchschnittlich 10% gesenkt werden konnte. Sieht man die Zahlen der Erfolgsrechnung für den Gaseinkauf und Gasverkauf auf Seite 28 und 29 genauer an, könnte eine Reduktion des Gaspreises für den Konsumenten, das heisst vor allem die Haushalte und das Gewerbe, in grösserem Umfang erfolgen. Es ist richtig, dass die LGV wirtschaftliche Überlegungen wie die Privatwirtschaft anstellt. Es müssen Reserven gebildet werden, um kommende Investitionen tätigen zu können, und natürlich müssen auch die laufenden Kosten gedeckt sein. Es kann aber nicht sein, dass in Zukunft eine Preispolitik betrieben wird, die zu ähnlich hohen Gewinnen wie in den letzten Jahren führt, zumal das Eigenkapital der LGV nach Abzug der gesetzlichen Reserven und Abzug der Gewinnausschüttung an das Land per 31.12.2017 bei rund CHF 49 Mio. sein wird. Zum Geschäftsbericht habe ich folgende Anmerkungen beziehungsweise Fragen: Auf Seite 22 unter «Zusammenfassung der Aufwandpositionen» wird bei zwei Punkten die Rückstellung «Leitungsumlegung Rheinpark Stadion Vaduz» aufgeführt. Ich nehme an, dass dies ein Druckfehler ist, wenn nicht, dann möchte ich wissen, wie hoch nun die Rückstellungen für die Leitungsumlegung Rheinpark Stadion sind. Auf der gleichen Seite wurde meiner Ansicht nach eine falsche Zahl geschrieben, es steht CHF 520'000 richtigerweise müsste es heissen CHF 502'000.Zum Schluss möchte ich mich beim Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden der Gasversorgung recht herzlich für den Einsatz im Jahre 2017 bedanken, auch wenn für die Einwohnerinnen und Einwohner bei der Preisgestaltung des Gasenergiepreises mehr möglich gewesen wäre. Herzlichen Dank für die geleistete Arbeit. Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Susanne Eberle-Strub
Vielen Dank, Herr Präsident. Guten Morgen allerseits. Der Geschäftsbericht wurde schon sehr gut vorgestellt, deshalb beschränke ich mich auf meine Frage. Auf Seite 14 wird erwähnt, dass sich der Absatzrückgang von Erdgas/Biogas als Treibstoff fortsetzt, und zwar von 2,7 Mio. auf 1,6 Mio. kWh. Die Ursache ist der sukzessive Ersatz der LIEmobil Erdgas-, Biogasbusse durch Dieselbusse. Gerne hätte ich vom Verkehrsminister gewusst, warum wieder auf Dieselbusse umgestiegen wird bei der LIEmobil. Diese sind um einiges umweltschädlicher als Gasbusse. Vielen Dank. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Herbert Elkuch
Guten Morgen. Besten Dank für das Wort. Herr Georg Kaufmann äusserte sich zu einer möglichen Gefahr bei einer Havarie der Zerstörung des Rheindammes. Ich habe einmal eine Kleine Anfrage gemacht dazu. Beim Bau des Stadions in Vaduz wurden Auflagen technischer und organisatorischer Natur zur Risikoverminderung gemacht. Und im konkreten Fall liegt die Wahrscheinlichkeit eines Störfalles, rein statistisch betrachtet, im Bereich von eins zu einer Milliarde. Das war in der Antwort von der Kleinen Anfrage. Dann habe ich noch eine Frage an die Regierung. Auf Seite 10 der Titel «Innovativ: Einführung CO2-kompensiertes Erdgas». Die LGV fasste den Beschluss, alle LGV-Erdgaskunden mit CO2-kompensiertem Erdgas zu versorgen. 50'000 Tonnen pro Jahr werden durch Umweltprojekte kompensiert. Die Beschaffung der Gold-Label-Zertifikate für die LGV erfolgt über das Amt für Umwelt. Meine Frage ist: Wie teuer ist so ein Gold-Label-Zertifikat zurzeit oder für dieses Jahr? Und die anderen Fragen hat Herr Georg Kaufmann schon gestellt: Wo werden hier Umweltschutzmassnahmen unterstützt und was für Umweltschutzmassnahmen? Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Johannes Kaiser
Danke, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren. Die Liechtensteinische Gasversorgung ist ja die Spezialistin im Bereich der Erdgasenergie und der Wärme in unserem Land. Und in beiden Bereichen ist die LGV sehr erfolgreich unterwegs. Erfreulich, das haben wir schon gehört, ist zum Beispiel der Biogaszuwachs von 15% und auch andere sehr gute, sinnvolle, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Projekte sind in diesem Bericht vorgestellt. Ich möchte davon zwei erwähnen: Das ist die Erweiterung der Wärmeversorgung Bendern Industrie mit der Kondensatwärme von der Firma Ospelt und auch das begonnene und das sehr zuversichtliche Projekt für die Zukunft, das Fernwärmeversorgungsnetz Schaan ab der KVA Buchs. Das sind wirklich sehr gute Projekte, die die Kompetenz und die Leistungsfähigkeit der LGV im Bereich der Wärmeversorgung aufzeigen. Die LGV ist auch sehr kundenorientiert und kundenfreundlich. Sie gibt Preissenkungen weiter, kann diese weitergeben, die verhandelt werden. Und das Ganze wird mit einer sehr schmalen, mit einer sehr schlanken, vorbildlich schlanken Personalstruktur bewältigt. Da können sich andere wirklich ein Beispiel davon nehmen. Es wird mit wenig Personal sehr viel geleistet.Zudem kommt auch das Land zum Handkuss, indem es rund CHF 1 Mio. erhält; Gewinnausschüttung an das Land ist rund eine Dreiviertelmillion und die Steuern betragen ebenfalls rund eine Viertelmillion Franken. Ich möchte ebenfalls der LGV, der Geschäftsleitung, dem Verwaltungsrat und auch den Mitarbeitern dazu ein Kompliment aussprechen und ihnen für ihre geleistete Arbeit danken. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Wünscht die Regierung das Wort?Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
Vielen Dank für das Wort, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete. Ich möchte mich für die überwiegend positive Aufnahme des LGV-Geschäftsberichts bedanken. Und ich bedanke mich an dieser Stelle natürlich auch bei den Verantwortlichen und den Mitarbeitenden der LGV für die im Jahr 2017 geleistete Arbeit.Ich möchte auf die Fragen, die zum Geschäftsbericht gestellt wurden, kurz antworten und starte mit dem Abg. Günter Vogt. Sie haben gefragt, wer den kompletten Risikobericht der LGV erhält. Den vollständigen Bericht erhält der Verwaltungsrat und der wird auch dort behandelt und die Risiken dort abgewogen. Die Regierung wird als Oberaufsichtsbehörde natürlich über die Risiken informiert, die dann entsprechend wichtig sind, und es wird im Geschäftsbericht auch einen Auszug daraus geben.Dann zum Abg. Johannes Hasler: Sie haben die Frage gestellt nach der Wechselkursdifferenz. Da ist Folgendes zu berücksichtigen: Am 1.1.2017 war der Euro bei 1,07 und Ende Jahr dann bei 1,17 und in diesem Jahr aktuell bei 1,20. Für das erste Quartal ist die Wechselkursdifferenz bei plus CHF 80'000, aber das kann sich natürlich über das Jahr - das wissen Sie - noch verändern. Dann zum Abg. Georg Kaufmann. Sie haben nach den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bezüglich der Weiterbildung gefragt und woran das liegt. Zum einen gab es hier Mehrausgaben für die Einschulung von Mitarbeitenden. Da gibt es auch die Vorgabe beim Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches, eine Technikschulung zu absolvieren. Dies ist alle drei Jahre ein «must» und bei neuen Mitarbeitern fällt das dann noch an. Dann gab es noch eine Besichtigung der Fernwärme Wien als Schulungsobjekt und das hat dann die Kosten in diese Höhe steigen lassen. Dann haben Sie mich zu den Kosten für die Gasleitung gefragt und warum die doppelt so teuer sind wie budgetiert. Da ist zu erwähnen, dass die Kosten in Folge wieder geteilt werden. Die Kosten sind so hoch, aber Erdgas Ostschweiz beteiligt sich zu 50% daran, und das ist die Gegenbuchung, die man hier berücksichtigen muss. Dann haben Sie gefragt, ob die Verlegung in Richtung Kanalstrasse nicht sicherer wäre. Dazu ist zu sagen: Bei der Tieferlegung ist auch ein Dammbruch eben kein Thema. Und für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Vaduz wurde die Verlegung nach «aussen» bevorzugt. Und wie schon gesagt, Sie haben gefragt nach einem möglichen Dammbruch: die Leitung wird rund 15 Meter unter dem Damm sein. Vom dem her geht man davon aus, dass die Lösung sicher ist. Und wenn wir einen Dammbruch hätten, dann würde die Gasleitung mit den dafür vorhandenen Schiebern ausser Betrieb genommen und wir hätten noch ganz andere Probleme in Vaduz. Also kurz: Wir würden das Gas dann abschalten können. Dann haben Sie noch gefragt, welche Projekte in welchen Ländern bei der CO2-Kompensation unterstützt werden. Hier ist zum einen zu sagen, dass die LGV ja hier eng mit dem Amt für Umwelt zusammenarbeitet, weil die LGV keine Experten für CO2-Zertifikate sind. Und ich weiss noch aus der Regierungssitzung, weil wir das dort behandelt haben, dass das Projekte für Biogas in Nepal sind, Deponiegas zur Stromerzeugung in Thailand und noch verschiedene andere Projekte, die einen wirklich hohen Nutzen haben. Aber hier haben wir den Fokus einmal auf Asien. Es gäbe aber sicher noch eine weitere Liste, die müsste ich aber noch anfordern.Dann zum Abg. Frank Konrad: Sie haben zunächst gefragt nach den unterschiedlichen Aussagen der Verwaltungsratspräsidenten und warum auf eine Ausschreibung verzichtet wurde. Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Gaspreis, also für das Gas selbst, an der Börse festgelegt wird. Und bei der Vertragsver-längerung ging es lediglich um die Beschaffungsleistungen, das heisst die Dienstleistungsgebühr, also nicht den Gaspreis, sondern die Dienstleistungen darum herum. Und trotz schlechter Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Erhöhung der Ausgleichsenergiekosten im vorgelagerten Netz, konnten in den Verhandlungen Kostenersparnisse erzielt werden. Und wichtig dazu ist auch zu sagen, dass gemäss dem Gesetz des Öffentlichen Auftragswesens im Bereich der Sektoren, also das ÖAWSG, diese Leistung nicht ausgeschrieben werden muss. Und da es nur um die Dienstleistungsgebühren ging, wurde das jetzt in diesem Fall auch nicht gemacht.Dann haben Sie zum Rheinpark Stadion gefragt, ob man das nicht zur alten Rheinbrücke hätte ziehen können. Dazu ist zu sagen, dass mit dem aktuellen Umlegungsprojekt die Situation vor allem im Bereich Rheinpark Stadion Vaduz bereinigt werden sollte und musste, weil dort eben zum Teil grössere Menschenansammlungen sind. Der Endpunkt der neuen Horizontalspülbohrung liegt circa 200 Meter südlich des Spielfelds zwischen der Rheinstrasse und dem Radweg. Dadurch kann nachträglich eine Verlängerung der Leitungsumlegung ohne erhebliche Mehrkosten erfolgen, wenn das dann sein sollte, wenn der Bereich anders genutzt werden würde. Sie haben noch Anmerkungen gemacht, dass die Reduktion des Gaspreises, wenn man die Zahlen anschaut, noch höher sein könnte. Dazu ist zu sagen, dass es sich bei beiden Positionen - Gaseinkauf und Gasverkauf - um zusammengefasste Aufwendungen handelt, das heisst Energienetzbenutzung, Bilanzierungsstelle, Biogas und Treibstoff. Infolge der verschiedenen Unterpositionen kann der Gaseinkauf und der Gasverkauf so nicht eins zu eins gegenübergestellt werden. Im Geschäftsbericht 2018 wird durch die neue Kosten-/Spartenrechnung ein höherer Detaillierungsgrad und mehr Transparenz dann drin sein. Und von dem her hoffe ich, dass wir dann auch die Gegenüberstellungen machen können. Was mir wichtig ist, zu unterstreichen, ist, dass die LGV die Energie zu wettbewerbsfähigen und schweizweit auch sehr preiswerten Bedingungen verkauft und die Netzbenutzungspreise durch die Regulierungsbehörde EMK geprüft und genehmigt werden. Wir sind hier aus meiner Sicht sehr wettbewerbsfähig. Ich sehe aber den Wunsch und auch die LGV spürt den Druck, hier immer bei den preiswertesten im Vergleich mit dabei sein zu können. Dann haben Sie noch die Frage gestellt zu den Rückstellungen für die Leitungsumlegung im Rheinpark Stadion auf Seite 22. Dazu ist Folgendes zu sagen: die Rückstellung für die Leitungsumlegung beim Rheinpark Stadion beträgt CHF 600'000, die Rückstellung für Rückbauten und Störfallvorsorge beträgt CHF 502'000 und das ist kein Druckfehler. Man sieht das unten auf Seite 22, dass das entsprechend aufgeführt ist. Ich verstehe aber, dass man das auch vertauschen kann. Das ist vielleicht nicht ganz so transparent, wie wir uns das wünschen würden. Und auf der gleichen Seite wurde Ihrer Ansicht nach eine Zahl falsch geschrieben: CHF 520'000 statt CHF 502'000. Dazu ist zu sagen: Die Aufwendungen für Unterhalt, Reparatur und Betrieb inklusive Rückstellung Leitungsumlegung Vaduz haben sich gegenüber Vorjahr um CHF 520'000 erhöht. Diese Zahl stimmt. Dazu muss man auf der Seite 28 «Unterhalt, Reparaturen, Betrieb» und «Rückstellungen für Rückbauten, Störfallvorsorge und Rheinpark-Stadion» aufsummieren und das für beide Jahre und dann die Differenz bilden, und dann kommt man auf CHF 519'564,30. Das entspricht diesen 520'000. Aber das war wahrscheinlich eine Rechenübung, die man sich so nicht aus den Fingern hätte saugen können. Deshalb ja, ich glaube, das kriegen wir nächstes Jahr auch besser hin. Dann komme ich zur Abg. Susanne Eberle-Strub. Sie haben mich gefragt, warum jetzt wieder auf Dieselbusse umgestiegen wird. Das ist ein längerer Prozess bei der LIEmobil. Das war mit der letzten Ausschreibung schon klar, dass die LIEmobil - oder nicht die LIEmobil, sondern die PostAuto Schweiz - diesen Auftrag mit Dieselbussen erfüllen würde. Jetzt sind eben noch die letzten Erdgasbusse verschwunden und das trifft natürlich jetzt die LGV. Das ist insofern kein LGV-Thema, sondern ein LIEmobil-Thema; und das ist auch ein Thema, was wir im letzten Jahr und wahrscheinlich auch dieses Jahr dann wieder bei der LIEmobil diskutieren werden, wenn es um die Ausschreibung geht, sprich welche Vorgaben man dann hinsichtlich Technik machen wird. Und ich wage jetzt einen Ausblick: Es wird dann darum gehen, ob Gas oder Strom oder Diesel. Also da wird sich dann die LGV, die LKW und die Ölindustrie entsprechend die Finger oder die Hände reiben. Dann zum Abg. Herbert Elkuch: Sie haben mich gefragt, wie teuer so ein Gold-Label-Zertifikat in diesem Jahr ist. Da muss ich jetzt schnell spicken. Die CO2-Zertifikatskosten sind je nach Qualität zwischen EUR 2 und EUR 10 pro Tonne CO2, durchschnittlich liege der Wert bei CHF 4 pro Tonne CO2. Das ist das, was ich hierzu ausführen kann. Und dann haben Sie noch wie der Abg. Georg Kaufmann wegen den Projekten gefragt. Da kann ich Ihnen keine weiteren Ausführungen machen. Vielen Dank. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Herbert Elkuch
Aber, diese müssen ja beschafft werden und ein Preis von CHF 2 bis CHF 10, das ist ja kein Anhaltspunkt. Ich meine, wenn das zwischen CHF 8 und CHF 10 oder so ist. Aber zwischen 2 und 10 - gibt es nichts Genaueres? Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
Vielen Dank für das Wort, Herr Präsident. Ich kann Ihnen keine genaueren Angaben machen. Ich habe gesagt, der Durchschnitt läge bei CHF 4 für das, was gekauft wird, und der Bereich liegt zwischen CHF 2 und CHF 10. Vielen Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Herbert Elkuch
Diese Vier-Franken-Zertifikate, in welchem Land werden die eingesetzt und was wird dort damit gemacht? Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
Vielen Dank für das Wort, Herr Präsident. Leider kann ich Ihnen dazu keine Aussagen machen. Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Gibt es weitere Wortmeldungen? Keine weiteren Wortmeldungen. Damit haben wir den Geschäftsbericht 2017 der Liechtensteinischen Gasversorgung zur Kenntnis genommen und wir haben Traktandum 15 erledigt. Wir machen jetzt eine kurze Pause, 20 Minuten Pause.Die Sitzung ist unterbrochen (von 10:20 bis 10:40 Uhr).
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