Bewilligung von Nachtragskrediten (II/2017) (Nr. 64/2017)
Landtagspräsident Albert Frick
Wir kommen zu Traktrandum 8: Bewilligung von Nachtragskrediten (II/2017).Der Bericht und Antrag der Regierung trägt die Nr. 64/2017. Wird das Wort gewünscht?Landtagsvizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz
Besten Dank, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete. Mit dem vorliegenden Bericht und Antrag sollen wir einen Nachtragskredit mit einem zusätzlichen Ausgabenvolumen in Höhe von CHF 50'000 bei einer Budgetsumme von CHF 100'000 bewilligen. Damit sollen die im Restjahr noch anfallenden Rekrutierungskosten beim Amt für Personal und Organisation gedeckt beziehungsweise gesichert werden. Grund für die verfehlte Budgetierung der Rekrutierungskosten sei, so der Bericht, neben einer diffizilen Stellenbesetzung eine höhere Anzahl von Stellenausschreibungen aufgrund von vermehrten Stellenwechseln und den daraus resultierenden Problemen bei der Neubesetzung dieser freien Stellen. Ich stelle mir hier schon grundsätzlich die Frage, weshalb überhaupt so viele Stellenwechsel stattgefunden haben, und ob diese zumeist im gleichen Amt erfolgt sind. Auch würde ich gerne von der Regierung wissen, ob die Problematik der vielen Stellenwechsel überhaupt begutachtet wurde oder sie der Ansicht ist, dass es sich hier um eine einmalige Situation handelt.Ich bin der Ansicht, wenn für einen Budgetposten eine Erhöhung um 50% erfolgen muss, es folglich notwendig sein sollte, das Problem an der Wurzel zu packen, um einen weiteren schleichenden Kostenanstieg verhindern zu können. Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Susanne Eberle-Strub
Vielen Dank für das Wort, Herr Präsident. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Die Landtagsvizepräsidentin hat eigentlich alles erwähnt, was ich in meinem Votum auch habe. Auch mich nimmt wunder, ob die Gründe bekannt sind, warum dieses Jahr schon so viele Stellenwechsel stattgefunden haben, und ob in einer Abteilung der Landesverwaltung gehäufte Stellenwechsel vorkommen.
Ich werde aber dem Nachtragskredit zustimmen, damit, falls nötig, auch in der zweiten Hälfte des Jahres Stellenausschreibungen vorgenommen werden können. Danke.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Günter Vogt
Diese Nachtragskreditvorlage für das laufende Jahr umfasst gemäss Bericht und Antrag der Regierung zusätzliche Rekrutierungskosten, welche im budgetierten Umfang von CHF 100'000 Ende Juli bereits aufgebraucht waren. Dieser Nachtragskredit würde nun für zusätzliche Stellenausschreibungen benötigt.Gemäss den Ausführungen der Stabsstelle Finanzen in der Finanzkommission sei ein Anstieg der Mutationsrate beim Personal feststellbar. Der Arbeitsmarkt sei volatiler geworden. Die Mutationsrate betrage im laufenden Jahr 7,9% (im Vorjahr 3,9%), die Fluktuationsrate 3,4% (im Vorjahr 1,7%). Auch seien in den Vorjahren bereits für Kosten für Personalvermittlungen CHF 150'000 angefallen. Nebst dieser höheren Fluktuationsrate wird im Bericht und Antrag auch erwähnt, dass bei einer Stellenausschreibung Assessments durchgeführt wurden und dass nach erfolgloser Eigensuche des APO ein Personalvermittlungsbüro zugezogen wurde.Aufgrund dieser Ausführungen sehe ich keine Veranlassung, dem Nachtragskredit nicht zuzustimmen. Dennoch ersuche ich die Regierung, hier auszuführen, was die Gründe für diesen - ich weiss nicht - Systemwechsel in der Rekrutierung an ein Personalbüro waren und wie hoch die Kosten sowie der Erfolgsfaktor in Zusammenarbeit mit diesen Personalvermittlungen in diesem Einzelfall waren. Mit welchem Stichtag wurde die an die Finanzkommission mitgeteilte Fluktuationsrate bestimmt und sieht die Regierung aufgrund der grossen Steigerung einen Handlungsbedarf, diesbezüglich auch Massnahmen zu setzen? Danke.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Thomas Lageder
Herr Präsident, besten Dank für das Wort. Ja, ich möchte die Regierung noch bitten auszuführen, ob sie in Bezug auf diesen Nachtragskredit Rückschlüsse ziehen kann auf die Attraktivität der Landesverwaltung als Arbeitgeber und ob beispielweise hier auch gewisse Alarmzeichen zu vernehmen sind in Bezug auf die Frage der Attraktivität der Landesverwaltung. Vielen Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Keine weiteren Wortmeldungen aus dem Plenum.Regierungschef Adrian Hasler
Besten Dank, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete. Ich versuche, soweit es mir möglich ist, die Fragen zu beantworten. Ganz kurz zu den Zahlen, Herr Abg. Günter Vogt: Die Mutationsrate im 2017 beträgt 7,9%, wie Sie gesagt haben, und im 2016 5,3%, und die Fluktuationsraten betragen im 2017 3,4% und im 2016 1,7%; das sind die Zahlen, die ich habe. Wenn ich die längerfristige Entwicklung anschaue, sehe ich im Moment keinen speziellen Trend. Die Fluktuationsrate über mehrere Jahre bewegt sich im Bereich zwischen 5 und 7%. Es gibt derzeit keinen Hinweis darauf, dass in einzelnen Amtsstellen speziell viele Abgänge zu verzeichnen sind. Das kann ich so also nicht bestätigen. Es kommt jeweils auch auf die Arbeitsmarktsituation an, wenn sich Mitarbeitende zum Beispiel neu orientieren wollen. Was auch berücksichtigt werden muss, ist, wenn Mitarbeitende in Pension gehen und diese Stellen entsprechend nachbesetzt werden. Es sind sehr vielfältige Themen und hier kann man nicht spezifisch feststellen, dass es in einer Amtsstelle ein Problem gibt oder dass eine gewisse Unzufriedenheit vorhanden wäre. Natürlich achten wir diesbezüglich auch darauf, indem wir diese Umfragen bezüglich Arbeitszufriedenheit bei den Amtsstellen machen. Hierzu gibt es noch eine Kleine Anfrage. Es ist so, dass wir entsprechende Inserate bei den Landeszeitungen als öffentliche Publikationsorgane schalten. Wenn dann gewisse Stellen nicht besetzt werden können, wird unter Umständen dieses Thema über ein Personalvermittlungsbüro bearbeitet. Ich habe hier ein konkretes Beispiel im Zusammenhang mit der Besetzung im Sekretariat in unserer Botschaft in Brüssel. Hier wurde ein Personalvermittlungsbüro eingesetzt, um diese Stelle zu besetzen.Im Vorfeld ist es immer sehr schwierig, abzuschätzen, wie die Kosten dann wirklich ausfallen. Wir haben, wie gesagt, für dieses Jahr CHF 100'000 budgetiert. Wir haben im Vorjahr schon mehr gebraucht Ende des Jahres, da war dann das Budget für dieses Jahr allerdings schon beschlossen. Auch zu berücksichtigen ist, dass Sie, wenn Sie bei einer Stelle keine genügenden Bewerbungen bekommen, ein zweites Mal ausschreiben müssen. Das verdoppelt die Kosten. Wenn Sie Assessments durchführen, führt das zu entsprechenden Mehrkosten, die Sie im Vorfeld nicht abschätzen können. Es kommt immer auf die Einzelfälle an: Welche konkreten Stellen werden rekrutiert, ist ein Assessment notwendig, finden sich genügend Bewerber, oder müssen Sie mehrfach ausschreiben und allenfalls auch ein Personalvermittlungsbüro einsetzen?
Die Frage betreffend Attraktivität der Landesverwaltung: Hier kann ich ausführen, dass wir aus unserer Sicht ein attraktiver Arbeitgeber sind und genau an diesem Thema auch arbeiten, um dies besser zu kommunizieren. Wir haben hier von anderen Unternehmen schon gesehen, mit welchen Instrumenten sie arbeiten, um dies besser nach aussen zu tragen. Das Amt für Personal und Organisation wurde diesbezüglich auch von mir beauftragt, entsprechende Broschüren elektronisch vorzubereiten, damit man auch sieht, welche Leistungen die Landesverwaltung schlussendlich bietet. Und ich bin überzeugt, dass wir uns da nicht verstecken müssen. So weit zu meinen Ausführungen.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Ich bitte den Parlamentsdienst, den Finanzbeschluss zu lesen.Art. 1 wird verlesen.
Landtagspräsident Albert Frick
Art. 1 steht zur Diskussion.
Sie wird nicht benützt. Wir können weiterlesen.
Art. 2 wird verlesen.
Landtagspräsident Albert Frick
Art. 2 steht zur Diskussion.
Sie wird nicht benützt. Damit können wir abstimmen. Wer dem vorliegenden Finanzbeschluss über die Bewilligung von Nachtragskrediten (II/2017) die Zustimmung erteilen möchte, möge bitte die Stimme abgeben.
Abstimmung: Zustimmung mit 25 Stimmen
Landtagspräsident Albert Frick
Der Landtag hat mit 25 Stimmen einhellig die Zustimmung erteilt. Damit haben wir Traktandum 8 abgeschlossen.-ooOoo-