Geschäftsbericht 2016 der Liechtensteinischen Landesbank AG (Nr. 24/2017)
Landtagspräsident Albert Frick
Sehr geehrte Damen und Herren, wir fahren mit den Beratungen fort. Wir kommen zu Traktandum 13: Geschäftsbericht 2016 der Liechtensteinischen Landesbank AG. Der Bericht Nr. 24/2017 steht zur Diskussion.Stv. Abg. Michael Ospelt
Besten Dank für das Wort, Herr Präsident. Sehr geehrte Damen und Herren. Die Landesbank konnte ihr Konzernergebnis erneut steigern. So verbesserte sich das Jahresergebnis 2016 gegenüber dem Vorjahr um 20,4% beziehungsweise CHF 17,6 Mio. auf CHF 103,9 Mio. Für diesen Erfolg möchte ich der gesamten LLB-Gruppe gratulieren. Die LLB konnte ihren Geschäftsertrag trotz eines anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds um 18,7% erhöhen. Auch der Aufwand erhöhte sich, was unter anderem auf gezielte Investitionen zurückzuführen ist. So wurde beispielsweise in die für sie wichtigste Ressource, das Personal, investiert. Die LLB setzt auf fokussiertes Wachstum. So konnte bis zum Jahresende 2016 ein Geschäftsvolumen von CHF 58 Mia. erzielt werden. Die verwalteten Kundenvermögen stiegen um knapp 2% auf CHF 46,4 Mia., und die Kundenausleihungen auf CHF 11,5 Mia., was einem neuen Rekordniveau entspricht. Auch Werte wie Sicherheit und Stabilität zeichnen unsere Landesbank aus. Dies wird auch durch das Moody's-Rating bestätigt. Mit einem Depositenrating von Aa2 bewegt sich die LLB in der Top-Liga der Liechtensteiner und Schweizer Banken. Positiv zu erwähnen ist zudem die Erhöhung der Dividende auf 1,70. Dies ist besonders für den Hauptaktionär, das Land Liechtenstein, von grosser Bedeutung. Durch die Dividende, die direkten Steuern sowie die Abgeltung für die Staatsgarantie entrichtet die Landesbank für das Jahr 2016 einen Betrag von CHF 38,4 Mio. an das Land. Zudem erbringt die Landesbank einen volkswirtschaftlichen Mehrwert als Marktführerin im Hypothekarbereich und hat als KMU-Bank einen hohen Stellenwert für die Liechtensteiner Wirtschaft. Besonders erwähnen möchte ich auch den «Swiss Arbeitgeber Award», welchen die Landesbank im Jahr 2016 in Empfang nehmen durfte. Dies macht nochmals deutlich, dass die LLB einen wichtigen Arbeitgeber für Liechtenstein und die Region darstellt. Auch zum Award möchte ich gratulieren.Mit der Strategie «StepUp2020» hat sich die LLB die Kernelemente «Wachstum», «Profitabilität», «Innovation» und «Exzellenz» zum Ziel gesetzt und ist 2016 mit Weitblick in die Zukunft gestartet. Die LLB zeigt gekonnt, wie sie Innovation und Tradition miteinander zu verknüpfen weiss und hat erkannt, dass eine Kombination aus «Mensch und Maschine» den entscheidenden Faktor für Wachstum und Wohlstand darstellt. Deshalb investiert die LLB sowohl in personelle Ressourcen als auch in innovative und digitale Lösungen. Ich habe sowohl an der Generalversammlung als auch im Geschäftsbericht die Strategie «StepUp2020» mit Spannung verfolgt und wünsche der LLB viel Erfolg bei deren Umsetzung.Zum Schluss möchte ich mich sowohl beim Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung, aber besonders auch bei den Mitarbeitenden für ihren Einsatz bedanken. Ein besonderer Dank gilt zudem Hans-Werner Gassner für seine Verdienste und das grossartige Engagement für die Landesbank. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Thomas Lageder
Besten Dank für das Wort, Herr Präsident. Die Liechtensteinische Landesbank darf auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurückblicken. Die Zahlen sind in der Tat eindrücklich: - ein Konzernergebnis von CHF 103,9 Mio., plus 20,4%;
- eine Tier 1 Ratio von 21%, plus 0,4 Prozentpunkte;
- eine Cost-Income-Ratio von 62,8%, minus 6,7 Prozentpunkte, was positiv ist;
- ein Kundenvermögen von CHF 46,4 Mia., plus 1,9%;
- Kundenausleihungen von CHF 11,5 Mia., plus 5%.
Dies führt im Endeffekt dazu, dass die Landesbank die Dividende pro Aktie auf CHF 1,70 erhöhen konnte, was vor allem den Finanzminister, aber auch mich selber freut. Das Land Liechtenstein erhielt von der Landesbank 2016 total CHF 38,4 Mio., ein ganz wesentlicher Teil für die Finanzierung des Staates. Auch darf das Engagement für Liechtenstein und die Bank als Arbeitgeber dabei nicht vergessen werden. Immerhin 639 Personen beschäftigt die LLB in Liechtenstein. Die Strategie «Focus2015», welche ein harter Weg war, hat sich ausgezahlt und trägt nun reife Früchte. Auch die nachfolgende Strategie «StepUp2020», welche sich auf nachhaltig profitables Wachstum konzentriert, wird viel Einsatz und Kreativität benötigen. Die Herausforderungen sind nämlich weiterhin gross. Negativzinsen, zunehmende Regulierungen, der automatische Informationsaustausch, Digitalisierung und harter Konkurrenzkampf sind nur einige Themen, die die Bank in naher Zukunft beschäftigen werden. Aber die Landesbank ist gut gerüstet für die Zukunft. Dies bestätigen auch, zum Beispiel, neutrale Experten wie Mirabaud. Es kann mit steigenden Dividendenzahlungen gerechnet werden. Die Landesbank will und muss wachsen. Da organisches Wachstum begrenzt ist, könnte auch eine Akquisition ins Auge gefasst werden. Obwohl das Kapital dazu zweifellos vorhanden ist, bei einem Tier 1 Ratio von 21%, ist dabei besondere Vorsicht und Weitsicht geboten. Den Geschäftsbericht im Allgemeinen möchte ich explizit für seine Transparenz und hervorragenden Inhalt sowie die Übersichtlichkeit loben. Auf 222 Seiten gibt er einen tiefen Einblick in die Geschäftstätigkeit der Bank. So ist zum Beispiel das Award-versehene Vergütungsmodell im Detail erklärt oder auch eingehend dargestellt, wie sich die Verteilung der Geschlechter in den Führungspositionen entwickelt. Hier wurden zwar schon Fortschritte erzielt, aber es bleibt noch einiges zu tun. Wichtig ist auch, dass die Situation mit den Steuerbehörden von Nordrhein-Westfalen endlich geklärt werden konnte: Mit einer Zahlung von CHF 16,7 Mio. konnten hier Altlasten abgegolten werden. Nun ist lediglich noch die Steuerthematik mit den US-Behörden hängig, wobei gehofft werden darf, dass sich dort in Bälde auch eine Lösung abzeichnet. Womit die Vergangenheitsbewältigung endlich abgeschlossen wäre. Erfreulich sind auch die Entwicklungen der Auslandessegmente, die ich klar und deutlich befürworte und für die Landesbank nicht wegzudenken sind. Sie spülen Geld in unsere Kasse. So legte der Reingewinn der LLB Österreich zum Beispiel um 65% auf CHF 1,9 Mio. zu, und damit, im Vergleich zum Stammhaus, überproportional. Abschliessend möchte ich den Verantwortlichen der Landesbank meinen Dank aussprechen, aber ganz besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken, denn am Ende des Tages sind es vor allem sie, die mit ihrer täglichen Arbeit an der Front entscheidend zum Erfolg und zur Weiterentwicklung der Bank beitragen. Ich wünsche mir von den Führungsverantwortlichen, dass sie Sorge tragen zu unserer Landesbank, diese mit Bedacht und Verstand weiterentwickeln und die Bank auch in Zukunft eine verlässliche Partnerin für die Wirtschaft des Landes und für jeden Privatkunden ist. Dabei soll und muss sich die LLB als Dienstleisterin im Interesse der Kunden verstehen. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Christoph Wenaweser
Danke, Herr Präsident. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Wenn man den Geschäftsbericht 2016 der Liechtensteinischen Landesbank in Legislaturperioden denkend liest, dann darf Zuversicht aufkommen, dass die Landesbank in den kommenden vier Jahren in bedeutend ruhigeren und sicheren Gewässern navigieren wird, als es zu Beginn der letzten Legislaturperiode der Fall war. Damals hatte die Landesbank gerade einen vorher nie dagewesenen Kreditabschreiber im hohen zweistelligen Millionenbetrag hinter sich, der Steuerstreit mit den USA war in vollem Gange, die Konzernstruktur befand sich im Umbruch, Kosten und Ertrag standen - zumindest unter Berücksichtigung von Wachstumsambitionen - in einem langfristig nicht tragfähigen Verhältnis zueinander. In der Konsequenz dessen haben die Bankverantwortlichen das Strategieprojekt «Focus2015» ausgerufen und inzwischen insgesamt erfolgreich umgesetzt. Die Gruppenstruktur ist bereinigt, Kosten und Komplexitäten konnten reduziert sowie Effizienz und Profitabilität erhöht werden. Die Fokussierung auf die als erfolgversprechend definierten Kerngeschäfte und Kernmärkte ist erfolgt. Die Zielsetzung einer dauerhaft unter 60% liegenden Cost-Income-Ratio gemäss Strategie «Focus2015» konnte nicht ganz erreicht werden. Sie liegt für 2016 bei 62,8% und soll gemäss Nachfolgestrategie «StepUp2020» dauerhaft unter 65% liegen. Damit will sich die Landesbank den Spielraum sichern, um die bis 2020 anvisierten Innovations- und Infrastrukturprojekte sowie die mit der zunehmenden Digitalisierung des Bankgeschäfts verbundenen Investitionen in einer Grössenordnung von rund CHF 100 Mio. stemmen zu können. Dieser Blick in die Zukunft wird auch von zuletzt laufenden Auseinandersetzungen in Steuersachen nicht mehr wesentlich getrübt. Die Liechtensteinische Landesbank AG konnte sich mit dem IRS einigen. Dasselbe gilt für die ehemalige Tochter Swisspartners AG. Vor kurzen wurde zu einem Preis von EUR 16,7 Mio. auch eine für ganz Deutschland wirksame Einigung mit dem Finanzministerium von Nordrhein-Westfalen verkündet. Einzig die Einigung für die inzwischen liquidierte Landesbank Schweiz AG mit dem IRS steht noch aus. Das liegt allerdings nicht am guten Willen der Landesbank, sondern am derzeit fehlenden Handeln des IRS. Die mit dem Ausstehen dieser Einigung verbundenen Risiken werden von den Bankverantwortlichen als gering angesehen. Die mutmassliche Betragsgrösse, welche eine solche Einigung kosten dürfte, ist zurückgestellt. Der Konzernreingewinn lag 2016 um 20,4% höher als im Jahr zuvor und erstmals im dreistelligen Millionenbereich. Die Dividende konnte auf CHF 1,70 pro Aktie gesteigert werden, die Dividendenrendite beträgt 4,2%. Das Land Liechtenstein als Hauptaktionär darf sich freuen: Über Dividenden, Steuern und die Abgeltung für die auf Spareinlagen und Kassenobligationen eingeschränkte Staatsgarantie erhält es für 2016 über CHF 38 Mio. Die Eigenkapitalbasis der Landesbank liegt mit einer Tier 1 Ratio von 21% weiterhin über den strengen Anforderungen von Basel III hinsichtlich Eigenmittelstandards. Moody's gibt der Landesbank ein sattes Aa2 Rating und lässt sie damit in der Top-Liga der Schweizer Banken mitspielen. Die verwalteten Kundenvermögen nehmen insgesamt zu. Allerdings ist dies den Märkten zu verdanken, denn netto musste weiterhin ein Abfluss an Kundenvermögen, insbesondere im institutionellen Bereich, hingenommen werden. Mit nochmaligen Abflüssen dürfte die Bank auch im Rahmen der Umsetzung des AIA mit der Schweiz rechnen müssen. Die Kundenausleihungen erreichten eine neue Rekordmarke. Zehn Milliarden davon sind, aufgeteilt auf die Geschäftsgebiete der Liechtensteinischen Landesbank AG und der zur Gruppe gehörende Bank Linth, grundpfandrechtlich besichert. Hier scheinen die Bankverantwortlichen mit gebotener Vorsicht vorzugehen. Die durchschnittliche Belehnung beläuft sich auf 49% des Schätzwerts. Im Rahmen differenzierter Kontrollprozesse findet eine laufende Prüfung aller Engagements hinsichtlich Bonität, Tragbarkeit und Belehnung statt. Dies ist nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des von der FMA im Oktober 2015 vorgestellten, zweiten Immobilien- und Hypothekarmarktberichts von enormer Bedeutung. Damals kam die FMA zum Schluss, dass die vom Immobilien- und Hypothekarmarkt für die Finanzwirtschaft und für die Gesamtwirtschaft ausgehenden Risiken gestiegen sind, und verwies dabei insbesondere auf die zunehmenden Leerstände bei Wohnungen und Gewerbeimmobilien, die auf einen Immobilienüberschuss in Liechtenstein hindeuten. Meiner Einschätzung nach hat der 2015er Bericht der FMA nicht entscheidend an Aktualität eingebüsst. Die Landesbank präsentiert sich insgesamt in einer soliden Verfassung und dürfte nach Beendigung der schon Jahre dauernden Tiefzinssituation weiter Fahrt aufnehmen. Anerkannte Analysten trauen ihr dies durchaus zu. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Manfred Kaufmann
Besten Dank für das Wort, sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete. Die Liechtensteinische Landesbank kann mit dem Erreichten im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2016 durchaus zufrieden sein. Das Konzernergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr um 20% auf CHF 103,9 Mio. gesteigert werden. Die Tier 1 Ratio, welche im Bankenbereich eine wichtige Kennzahl betreffend Sicherheit ist, konnte auf 21% erhöht werden. Auch konnte die Cost-Income-Ratio, welche die Geschäftsaufwendungen in Prozent der Geschäftserträge misst, gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert werden.Ebenfalls wurden die verwalteten Kundenvermögen gesteigert, wenn dies auch grösstenteils über die Marktperformance erfolgte. Die externe Ratingagentur Moody's hat der Landesbank ein ausgezeichnetes Rating ausgestellt und ihr einen hohen Grad an Sicherheit und Stabilität attestiert. Die Landesbank ist somit vom Rating her über dem Durchschnitt der europäischen Banken anzufinden. Die Landesrechnung kann durch die Erhöhung der Dividende von CHF 1,60 auf neu CHF 1,70 profitieren. Insgesamt erhält das Land Liechtenstein von der Landesbank rund CHF 38 Mio., welche sich aus Dividenden, Steuern sowie der Abgeltung der Staatsgarantie zusammensetzen. Auch ist die Landesbank in Liechtenstein unter den Top Ten Arbeitgebern anzusiedeln und beschäftigt 639 Mitarbeitende sowie 31 Auszubildende. Ebenfalls gilt es positiv zu erwähnen, dass die Landesbank den «Swiss Arbeitgeber Award» 2016 in Empfang nehmen durfte. Der Slogan für die Strategie «StepUp2020» lautet: mit Dynamik auf dem Weg zu nachhaltig profitablem Wachstum. Wenn die Landesbank ihren eingeschlagenen Weg weiterhin konsequent verfolgt, bin ich überzeugt, dass sie ihre gesteckten Strategieziele auch erreichen kann. Abschliessend möchte ich mich beim Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihren Einsatz bedanken, und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg. Speziell möchte ich dem scheidenden Verwaltungsratspräsidenten Hans-Werner Gassner für seinen grossen Einsatz danken, und wünsche ihm alles Gute bei seiner neuen Herausforderung als Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbandes. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Günter Vogt
Danke, Herr Präsident. Sehr geehrte Damen und Herren. Die Landesbank kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Viele positive Aspekte sind bereits von meinen Vorrednern gewürdigt worden. Ein fokussiertes Geschäftsmodell und eine klare Strategie führten wiederholt zu einem schönen Erfolg im Finanzergebnis. Eine zunehmende Regulierung sowie der beschleunigte informationstechnologische Wandel wird die Liechtensteinische Landesbank aber auch weiterhin fordern. Die Landesbank ist aber grundsolide aufgestellt. Das Konzernergebnis wurde ebenfalls bereits gewürdigt. Die Liechtensteinische Landesbank Gruppe ist auch hervorragend kapitalisiert, und die Tier 1 Ratio wurde auch schon erwähnt. Auch die Aktionäre konnten sich freuen. Das Land Liechtenstein erhält für ihren 57,5-Prozent-Anteil einen hohen Millionenbetrag. Die drei Geschäftsstellen und die 20 Bankomaten beweisen auch, dass sich die Landesbank gut um ihre Liechtensteiner Kunden kümmert. Leider mussten aber auch hohe Rückstellungen im Geschäftsaufwand getätigt werden. Einen Kritikpunkt möchte ich hier dennoch ansprechen: Die Vergütungen der Geschäftsleitung bewegen sich schon auf einem sehr hohen Niveau. Interessant sind hier insbesondere auch Vergleiche mit anderen Bankinstituten, zum Beispiel aus der Schweiz. Ich denke auch, dass sich unsere Regierungsmitglieder die nassen Augen ausgewischt haben, wenn sie den Geschäftsbericht auf Seite 160 gelesen haben. Auch für einfache Angestellte oder auch bei Vergleichen mit Kaderpersonen in Gewerbe- und Industrie gilt für mich das Gleiche. Ich würde hier schon empfehlen, dass das Land Liechtenstein als Mehrheitsaktionär der Verantwortung nachkommt, dies gezielt beobachtet, Vergleiche anstellt und allenfalls auch Massnahmen setzt. Ganz zum Schluss danke ich dem Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und insbesondere auch der Belegschaft der Liechtensteinischen Landesbank Gruppe für die sehr gute Arbeit, welche im Jahr 2016 geleistet wurde. Danke.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Stv. Abg. Alexander Batliner
Vielen Dank, Herr Präsident. Ich möchte ein paar Ausführungen machen, nicht zum Inhalt, sondern zur Form des Geschäftsberichts der Liechtensteinischen Landesbank. Ich habe mit Befremden zur Kenntnis genommen - wenn ich das Impressum auf der letzten Seite lese -, dass der Konzept- und der Gestaltungsauftrag für diesen Geschäftsbericht an ein Unternehmen nach Zürich vergeben wurden. Darüber hinaus wurden teilweise Fotoaufträge für diesen Bericht ebenfalls an ein Unternehmen nach Zürich vergeben. Da ich aus beruflichen Gründen immer wieder mit Gestaltungsbüros und mit Fotografen in Liechtenstein zu tun habe, kann ich Ihnen sagen, dass wir in Liechtenstein mehrere Unternehmen haben, die ausgezeichnete Arbeit auf diesem Gebiet machen. Es gibt überhaupt keinen Grund, dass öffentlich-rechtliche Unternehmen, die sich mehrheitlich im Besitz des Landes befinden, solche Aufträge ins Ausland vergeben. Hierfür haben wir in Liechtenstein genügend Gewerbebetriebe, die solche Aufgaben ausführen können und auch froh wären, solche Aufträge zu erhalten - gerade in Zeiten, in denen die Auftragslage, auch durch den Eurokurs und durch die Angebote im Internet, einige Unternehmen vor Schwierigkeiten stellt. Doch wenn man Aufträge nach Zürich vergibt, hat auch der Eurokurs keine Bedeutung auf diesen Auftrag. Und ich bitte die Regierung wirklich inständig, alle öffentlich-rechtlichen Unternehmen darauf hinzuweisen, dass sie auch eine Verantwortung gegenüber dem Wirtschaftsplatz Liechtenstein und gegenüber dem Gewerbe in unserem Land haben. Auch andere staatliche Unternehmen, die Publikationen veröffentlichen, vergeben gemäss Impressum Aufträge ins Ausland, auch nach Zürich. Dazu gehört zum Beispiel die Universität Liechtenstein. Und das ist etwas, was ich eigentlich nicht verstehen kann. Wir können nicht von der Liechtensteiner Bevölkerung erwarten, Aufträge im Land zu vergeben, wenn jene Unternehmen, die dem Land gehören, Aufträge ins Ausland erteilen. Danke schön.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Patrick Risch
Besten Dank für das Wort. Auch ich möchte der Landesbank meinen Dank aussprechen. Nicht wegen des guten Ergebnisses, das sie erzielt hat, sondern eher wegen der Massnahmen, die sie im Bereich Mitarbeiter und Umwelt und Nachhaltigkeit gesetzt hat. Auf Seite 43 schreiben die Verantwortlichen der Landesbank, dass sie 2016 verschiedene Massnahmen umgesetzt haben, unter anderem, um die Lebensqualität am Arbeitsplatz zu erhöhen, Belastungen zu reduzieren, die Gesundheit der Mitarbeiter zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel kostenloses Obst, und sie haben Duschen und Garderoben in der Geschäftsstelle Vaduz installiert, damit die Mitarbeiter auch mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen können. Das ist jetzt wirklich gelebtes Mobilitätsmanagement. Sie haben auch andere Massnahmen gesetzt. Mehr als ein Drittel der Mitarbeiter in Vaduz kommt mit dem Fahrrad zur Arbeit, laut Geschäftsbericht. Also da muss man sagen, es kostet nicht nur etwas, es bringt auch etwas. Und die Absenzquoten von kranken Mitarbeitern sind, vielleicht aufgrund dieser Massnahmen, von 2,49% im 2015 auf 1,97% gefallen, also haben sich verbessert. Gesunde Mitarbeiter kosten weniger Geld für alle, auch für die Krankenkassen, deswegen mein Lob an die Landesbank. Sie haben ein weiteres Projekt installiert: dass man Leitungswasser trinken soll, anstatt Mineralwasser von irgendwoher zu führen. Wir haben hier zwar ein «lokales» Mineralwasser, aber Trinkwasser wäre ja auch nicht schlecht. Die Landesbank unterstützt auch ein gutes Projekt: Pro Mitarbeiter bezahlen sie CHF 60 an ein Projekt, das Wasser für andere Menschen zur Verfügung stellt, die nicht so viel haben. Und wie schon gesagt, sie fördern auch den öffentlichen Verkehr, indem sie, wie das Land Liechtenstein, einen Teil an das LIEmobil-Abo bezahlen und eben auch dafür sorgen, dass die Erreichung des Arbeitsplatzes mit dem Fahrrad attraktiv ist, auch wenn man verschwitzt ankommt, sich duschen und umziehen kann und frisch an den Arbeitsplatz kehren kann. Danke.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Abg. Frank Konrad
Danke, Herr Präsident. Nur ganz kurz, ich möchte das Votum von Alexander Batliner unterstützen. Ich denke, dass wir genügend gute Unternehmen im Land haben, die das Konzept oder die Gestaltung des Geschäftsberichtes umsetzen könnten. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank.Regierungschef Adrian Hasler
Geschätzte Frauen und Herren Abgeordnete. Besten Dank für Ihre Voten zum Geschäftsbericht der Liechtensteinischen Landesbank. Erlauben Sie mir, ein, zwei Bemerkungen zu Ihren Ausführungen zu machen. Zuerst zum Abg. Günter Vogt, Sie haben ja eine leise Kritik am Vergütungssystem angebracht. Da möchte ich gerne einige Erklärungen dazu abgeben: Die Landesbank Gruppe hat am 1. Januar 2013 ein neues Vergütungssystem, zunächst für die Geschäftsleitung und ein Jahr später für alle Mitarbeitenden gruppenweit, eingeführt. Das Ziel des Verwaltungsrates war es, ein Vergütungssystem zu entwickeln, das die Anforderungen der EU-Vergütungsrichtlinie und deren Umsetzung in Liechtenstein erfüllt, die Schwächen des alten Vergütungssystems beseitigt und der damals in der EU wie auch in der Schweiz aufkommenden Kritik an exzessiven Vergütungen für Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen Rechnung trägt, auch wenn es bei der Liechtensteinischen Landesbank nie Vergütungsexzesse gegeben hat.
Das Vergütungssystem wurde mit der Unterstützung von Professor Dr. Ernst Fehr von der Uni Zürich erarbeitet. Das neue Vergütungssystem ist einfach, klar und verständlich, trotzdem aber modern, zukunftsfähig und leistungsorientiert. Das Swiss Institute of Directors wählte das Vergütungssystem im März 2017 zum besten Lohnmodell 2016 aller an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen. Im neuen Vergütungssystem ist eine Obergrenze für die Vergütung der Mitglieder der Gruppenleitung vorgesehen. Die maximale variable Vergütung ist auf die Höhe des Fixlohnes beschränkt. Die Hälfte der variablen Vergütung der Gruppenleitung ist zudem für drei Jahre gesperrt und wird in Form einer Anwartschaft für den Erwerb von LLB-Aktien ausgerichtet. Die Grundlage für die Berechnung der variablen Vergütung bildet der «Total Shareholder Return» einer Gruppe von 28 mit der LLB in Grösse und Ausrichtung vergleichbaren Banken. Die Zusammensetzung der Vergleichsgruppe wie auch die Ermittlung des Faktors für die Berechnung der variablen Vergütung wird von Fehr Advice, der Firma von Professor Dr. Ernst Fehr, bestimmt und durchgeführt, liegt also nicht im Einflussbereich des Verwaltungsrates oder der Geschäftsleitung. Um qualitativ hochstehende Dienstleistungen anbieten zu können, ist die Liechtensteinische Landesbank auf qualifizierte Mitarbeitende angewiesen. Um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, ist es unabdingbar, auf allen Ebenen marktgerechte Löhne zu zahlen. Bereits 2012 hat sie extern prüfen lassen, wie marktkonform die Gehälter der Gruppenleitung einschliesslich der Führungskräfte sind. Es hat sich damals gezeigt, dass die Vergütungen in etwa dem Durchschnitt vergleichbarer Banken entsprechen oder sogar etwas darunter liegen. Und dennoch kann ich Ihnen sagen, dass ich ab und zu nasse Augen bekomme. Dann zu den Voten von Alexander Batliner und Frank Konrad bezüglich Impressum, das heisst Vergabe von Konzept und Gestaltung. Ich werde das entsprechend beim Verwaltungsrat und Geschäftsleitung einbringen und werde mir anhören, was sie dazu sagen. Und ich habe auch Ihr Votum gehört, Abgeordneter Patrick Risch, und habe mich darüber gefreut, dass Sie «Drink & Donate» angesprochen haben. Und ich kann Ihnen mitteilen, dass sich auch die Landesverwaltung vor Kurzem dieser Initiative angeschlossen hat und «Drink & Donate» aktiv unterstützt. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Weitere Wortmeldungen?Das ist nicht der Fall, damit haben wir den Geschäftsbericht 2016 der Liechtensteinischen Landesbank AG zur Kenntnis genommen. Und wir haben Traktandum 13 erledigt. -ooOoo-