Geschäftsbericht 2016 des Verkehrsbetriebs LIECHTENSTEINmobil (Nr. 11/2017)
Landtagspräsident Albert Frick
Wir kommen zu Traktandum 12: Geschäftsbericht 2016 des Verkehrsbetriebs LIECHTENSTEINmobil.Der Bericht Nr. 11/2017 steht zur Diskussion. Abg. Patrick Risch
Herr Präsident, besten Dank für das Wort. Erlauben Sie mir bitte, einen Satz aus dem vorliegenden Geschäftsbericht der LIEmobil zu zitieren. Altregierungsrätin Marlies Amann-Marxer schreibt im Grusswort des Geschäftsberichtes: «Die Verkehrspolitik in Liechtenstein hat sich zum Ziel gesetzt, einen positiven Beitrag zur Standort- und Lebensqualität in Liechtenstein zu leisten. Dieses Ziel lässt sich ohne einen starken öffentlichen Verkehr nicht erreichen.» Die Fahrgastzahlen haben sich 2016 wieder erhöht und liegen auf der Höhe der Werte der Jahre 2013, 2014. Die LIEmobil hat 2016 4,8 Mio. Personen befördert. Diese Personen haben zusammen 25,5 Mio. Personenkilometer zurückgelegt. Das entspricht 96'000 Autofahrten weniger auf Liechtensteins Strassen. Die meisten davon vermutlich in der Stosszeit, wo unsere Strassen eh schon voll sind. Ich hoffe sehr, dass unsere neue Regierung noch an der Feststellung der vorherigen Verkehrsministerin festhält und sich der Bedeutung des öffentlichen Verkehrs bewusst ist. Die LIEmobil scheint sich nach dem Sparschock der Regierung und des Landtages der letzten Jahre gefangen zu haben und kann Dank einer im 2016 dringend notwendig gesprochenen Budgeterhöhung um CHF 500'000 nach den unsäglichen Kürzungen in den Vorjahren wieder Qualität anbieten. Dies spiegelt sich auch in den Fahrgastzahlen. Dank einem Vorstoss der Freien Liste hat die LIEmobil nun auch eine Planungssicherheit und weiss, dass der Landesbeitrag für jeweils drei Jahre gesprochen wird, und muss nicht jedes Jahr bangen, ob im Landtag ein Kürzungsantrag, wie in der letzten Legislatur von der FBP aus der Hüfte geschossen, gefordert wird. Der Staatsbeitrag an den öffentlichen Verkehr betrug im Jahr 2016 CHF 14,5 Mio. Davon fliessen aber wieder CHF 652'000 an die Staatskasse zurück. Der effektive Staatsbeitrag ist also nur etwas mehr als CHF 13,8 Mio. Es wäre nun aber falsch, davon auszugehen, dass die LIEmobil zu viel Geld vom Staat erhält. Ein Unternehmen braucht einen finanziellen Spielraum, um zu agieren. So lagen die Treibstoffkosten im Jahr 2016 CHF 200'000 unter dem Budget. Ein Umstand, welcher sicherlich zum guten Ergebnis beigetragen hat. CHF 14,5 Mio. sind ein angemessener und wichtiger Beitrag für den öffentlichen Verkehr in Liechtenstein - auch wenn die LIEmobil einen Teil des Gewinnes wieder an das Land zurückführt. Hier möchte ich den zuständigen Regierungsrat Daniel Risch fragen, warum die LIEmobil zwei Drittel des Gewinnes an das Land abführen muss, andere Staatsunternehmen aber bedeutend weniger. Wäre es nicht fair, wenn hier eine vergleichbare Rückführungsquote, wie zum Beispiel bei der LGV, angewendet würde? Die LIEmobil hat in den letzten Jahren wieder vermehrt Dieselbusse eingesetzt und die Erdgasbusse nach und nach aus dem Verkehr gezogen. Auch das hat zu Spareffekten geführt - bei den Treibstoffsteuern und beim Schadstoffausstoss. Ich hoffe, dass die neuen Dieselbusse der LIEmobil nicht vom Dieselgate betroffen sind und nicht nur auf dem Papier weniger Schadstoffe ausstossen, sondern dies auch im täglichen Einsatz tun werden.Die Umfrageergebnisse der Kundenzufriedenheit decken sich mit meinen Erfahrungen. Informationen bei Betriebsstörungen und die Zuverlässigkeit respektive Pünktlichkeit sind die grössten Kritikpunkte der Fahrgäste. Ein Problem stellen offenbar immer wieder die Türen der Busse dar. Diese lassen sich des Öfteren nicht schliessen oder nach viel tatkräftiger Überredungskunst der Fahrer zum Schliessen und Einrasten bewegen. Es sieht zwar lustig aus, den Bussen zuzusehen, wie die Türen immer wieder auf- und zugehen, aber wenn der Bus eh schon Verspätung hat, ist es ausserordentlich ärgerlich, insbesondere, wenn dadurch ein Anschluss verpasst wird oder ein Termin nicht gewahrt werden kann. Liegt es an veralteten Türen oder an zu wenig Wartung? An den Hauptumstiegspunkten wie Bendern Post, Vaduz Post, Mauren Post fehlen immer noch elektronische Abfahrtstafeln, welche einen über die nächste Verbindung informieren oder - viel wichtiger - über Verspätungen informieren. Wer ist hier zuständig? LIEmobil oder das Amt für Bau und Infrastruktur? Ich möchte dringend anregen, solche elektronischen Abfahrtstafeln, wie wir sie heute in vielen Orten als Standard kennen, anzubringen.Die Geschäftsführung der LIEmobil steht vor einem Wechsel. Der langjährige Geschäftsführer Ulrich Feisst geht in Rente. Dadurch sucht LIEmobil derzeit einen geeigneten Nachfolger oder Nachfolgerin. Die Fraktion der Freien Liste bedankt sich beim scheidenden Geschäftsführer Ulrich Feisst herzlich für die geleisteten Dienste der vergangenen Jahre. Für seine Nachbesetzung wünschen wir uns eine Persönlichkeit, die sich mit gleicher Kompetenz und Leidenschaft für den öffentlichen Verkehr in Liechtenstein einsetzt. Ich bedanke mich auch bei allen Mitarbeitern der LIEmobil und der Partnerunternehmen, insbesondere bei den Fahrern und Fahrerinnen, die meist mit viel Geduld den Verkehr in Liechtenstein am Laufen halten. Besten Dank.Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Daniel Oehry
Herr Präsident, danke für das Wort. Der Geschäftsbericht 2016 lässt darauf schliessen, dass der Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil auf ein sehr erfreuliches Jahr zurückblicken darf. Ich schliesse mich den Zahlen, Daten, Fakten von Patrick Risch an und wiederhole darum diese Themen nicht und gehe auf zwei, drei Details ein.
Nachdem die LIEmobil die Jahre zuvor durch einen tiefen Landesbeitrag gezwungen war, ihr Grundangebot zu reduzieren, führt die Erhöhung des Landesbeitrags, wie in 2015 in Aussicht gestellt, zu einer Erhöhung der Fahrgastzahlen und schlussendlich zu einer höheren Kundenzufriedenheit. Das Leistungsangebot konnte durch zusätzliche Linien, ein neues Eilbusnetz und angepasste Tarifzonen an Attraktivität zulegen, und dies bei gleichbleibenden Tarifen. Erlauben Sie mir, zwei Punkte besonders hervorzuheben. Nicht bewusst war mir, dass am Wochenende pro Nacht 100 Personen zwischen 1 Uhr und 3:30 Uhr die Nachtbuslinien benutzen. In Erstaunen versetzte mich die Tatsache, dass wir durch die Kontrolle der Schwarzfahrer oder Schwarzfahrerinnen Einnahmen in der Höhe von CHF 89'000 generieren und dies bei LIEmobil zu Kosten von CHF 101'543 führt. Für mich unverständlich, dass bei diesen fairen Abopreisen schwarzgefahren wird.
Auf Seite 10 habe ich den mir einzigen Wermutstropfen im Geschäftsbericht ausgemacht. Aufgrund der fehlenden Zeitfenster können werktags nur neun Bahnverbindungen auf der Schiene zwischen Buchs und Feldkirch angeboten werden. Dies hindert Pendlerinnen und Pendler daran, noch mehr die Bahn als Transportmittel an den Arbeitsort zu nutzen. Die LIEmobil kann als Feinverteiler nur agieren, wenn auch der Hauptverteiler seine Funktion erfüllen kann. Als Alternative für den Arbeitsweg aus der Schweiz und Österreich bleibt dann der Bus, das Fahrrad oder der PKW. Ob und in welchem Zeitraum hier eine Verbesserung möglich ist, liegt nicht in der Hand der LIEmobil. Diesen Punkt muss sich die Regierung zu Herzen nehmen und klären, ob und in welcher Form eine Steigerung der Anzahl Fahrten auf der Schiene zwischen Feldkirch und Buchs möglich ist und wie schnell dies zu verwirklichen ist. Ich erlaube mir auch, zwei Fragen zu stellen: Aus dem Geschäftsbericht der PostAuto Liechtenstein Anstalt konnte ich auf Seite 1 entnehmen, dass die LIEmobil Leistungen der PostAuto Liechtenstein Anstalt erstmals mit einem Bonus belohnt hat. Warum dies im Bericht der LIEmobil nicht aufgeführt ist, kann ich nicht nachvollziehen. Ebenfalls wäre im Sinne der Vollständigkeit eine Information bezüglich Reinigung der Bushaltestellen hilfreich. Diese Aufgabe übernehmen Mitarbeiter der Liechtensteinischen Landesverwaltung im ganzen Land. Hier ist mir nicht aufgefallen, dass dies erwähnt oder auch verdankt wird.Zum Schluss bedanke ich mich beim Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung, bei den Mitarbeitenden der LIEmobil und bei allen Busfahrerinnen und Busfahrern für ihren Einsatz rund um den öffentlichen Verkehr in Liechtenstein. LIECHTENSTEINmobil bewegt das Land 18 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche und 365 Tage pro Jahr gemäss ihrem Slogan. Ich erlebe dies persönlich jeden Tag und darum mein persönlicher Dank für diese sehr guten Serviceleistungen. Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Thomas Lageder
Besten Dank für das Wort, Herr Präsident. Ich kann mich den Voten meiner Vorredner anschliessen. Ich möchte aber trotzdem noch einige Ausführungen anbringen und auch teils Sachen ganz bewusst wiederholen, weil ich finde, dass sie es wert sind, wiederholt zu werden. Gerne möchte ich mein Votum wie mein Kollege Patrick Risch auch mit Worten von Altregierungsrätin Marlies Amann-Marxer im Grusswort des Jahresbericht 2016 der LIEmobil beginnen. Dort heisst es: «Besonders freut mich, dass es im vergangenen Jahr gelungen ist, das Angebot auszubauen, die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern und den Eigenfinanzierungsgrad zu erhöhen sowie erfolgreiche Kooperationen mit benachbarten Tarifverbünden einzugehen.» Dieser Aussage kann ich mich ohne Einschränkung anschliessen. Glücklicherweise konnte sich der Landtag nach den übertriebenen Sparmassnahmen, der Landesbeitrag für 2015 betrug CHF 14 Mio., dazu entscheiden, etwas mehr in die LIEmobil zu investieren. Konkret beteiligte sich der Staat 2016 mit CHF 14,5 Mio. an den Kosten der LIEmobil. Diese zusätzliche Investition von CHF 500'000 hat sich in jedem Sinn des Wortes ausbezahlt. Das Leistungsangebot konnte erhöht werden, was sich positiv auf die Fahrgastzahlen ausgewirkt hat. So stiegen diese im Vergleich zu 2015 um ausgezeichnete 7,5%. Höhere Fahrgastzahlen bedeuten in Konsequenz auch höhere Einnahmen. Die Einnahmen aus dem Linienverkehr sind um knapp CHF 300'000 gestiegen, was einem Anstieg um 6,5% gleichkommt. Der Eigenfinanzierungsgrad ist dadurch von 26,6% auf 28,2% angestiegen. Das heisst, dass trotz oder gerade wegen des höheren Staatsbeitrags an die LIEmobil die Kosten für den Staat unter dem Strich gesunken - ich wiederhole: gesunken - sind. Denn letztlich fliessen vom erzielten Gewinn von rund CHF 930'000 rund CHF 620'000 an den Staat zurück. Die in diesem Hohen Haus in der Vergangenheit geäusserte Meinung, dass mit weiteren Kürzungen über ein vertretbares Mass hinaus der Eigenfinanzierungsgrad weiter gesteigert werden kann, bewahrheitet sich nicht. Sicher haben auch dieses Jahr wieder äussere Umstände, im Speziellen die niedrigen Treibstoffpreise, zum guten Ergebnis beigetragen. Aber auch ohne diesen nicht beeinflussbaren Faktor ist das Ergebnis der LIEmobil hervorragend. Die LIEmobil hat 2016 mit ihrem gesamten Angebot aus Bus und Bahn rund CHF 5,6 Mio. Fahrgäste transportiert und dabei 31 Mio. Personenkilometer an Mobilität abgewickelt. Dazu haben ganz wesentlich das verbesserte und bedürfnisgerechte Angebot sowie die nach wie vor attraktiven Preise beigetragen. Dies widerspiegelt sich in einer generell sehr hohen Kundenzufriedenheit. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang die Bekämpfung von Schwarzfahrerei, wie es schon erwähnt wurde, die zu zusätzlichen Einnahmen von CHF 89'000 geführt hat. Kontrollen sind notwendig, denn auch bei der LIEmobil darf es so etwas wie einen «free ride» auf Kosten der Allgemeinheit nicht geben. Deshalb befürworte ich auch die auf Anfang 2017 oder auf dem Fahrplanwechsel eingeführte Praxis, dass die Fahrscheine ab 20 Uhr bei Betreten des Busses vorgezeigt werden müssen. Dies wird meiner Meinung nach zu weiteren Einnahmen durch Billetverkäufe im Bus selbst führen und die Kunden dazu bewegen, sich ein Abo zuzulegen. Sehr gespannt bin ich auch auf die Umsetzung der angekündigten Ticket-App, die einen weiteren Schritt in die bereits begonnene digitale Zukunft der LIEmobil darstellen, eine Vereinfachung für die Kunden mit sich bringen und die Busfahrer gerade zu den Hauptverkehrszeiten vom Billetverkauf entlasten wird und somit zur Netzstabilität beitragen wird. Weiter möchte ich die Kooperationen über die Landesgrenzen hinweg positiv hervorheben. Diese zeigen zum einen das Potenzial für die Abwicklung der Pendlerströme auf und zum anderen leisten sie schon heute einen willkommenen Deckungsbeitrag. Auch die Vereinfachung der Tarifzonen soll nicht unerwähnt bleiben. Die Reduktion der Komplexität bewirkt eine massgebliche Verbesserung für die Kunden und in gewissen Bereichen auch günstigere Tarife. Anschliessend möchte ich mich auch dem Fazit auf Seite 36 anschliessen: «Es ist wichtig und notwendig, in der aktuellen Situation einen Überschuss zu erwirtschaften - welcher weitgehend dem Land zurückerstattet wird - damit bei sich ändernden Verhältnissen bei den Treibstoffpreisen oder der Teuerung nicht gezwungenermassen eine Deckungslücke entsteht, welche durch Leistungsabbau oder Tariferhöhungen wieder kompensiert werden müsste.» Schliesslich möchte ich mich ganz herzlich bei den Busfahrerinnen und Busfahrern für ihren täglichen Einsatz, ihre Hilfsbereitschaft und ihre Freundlichkeit bedanken. Den Verantwortlichen in Verwaltungsrat und Geschäftsleitung gebührt zudem mein ausdrücklicher Dank, wobei ich Ulrich Feisst besonders für seine Arbeit danken und ihm meine besten Wünsche im Ruhestand zukommen lassen möchte. Ganz zum Schluss möchte ich aber noch eine Frage an den Verkehrsminister im Zusammenhang mit den Baumassnahmen an der Zollstrasse in Schaan richten: Was ist in Bezug auf eine Pförtneranlage zur Wiedereingliederung des Busverkehrs geplant? Für die Beantwortung meiner Frage bedanke ich mich schon an dieser Stelle. Vielen Dank. Landtagspräsident Albert Frick
Besten Dank. Abg. Thomas Vogt
Danke, Herr Präsident, für das Wort. Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete. In Bezug auf die Finanzen kann ich mich den Ausführungen meiner Vorredner anschliessen. Der Geschäftsbericht der LIEmobil aus dem Jahre 2016 ist wirklich sehr erfreulich und insbesondere ist hier der schon mehrfach er-wähnte Betrag hervorzuheben in Höhe von CHF 618'000, der von der LIEmobil an das Land Liechtenstein zurückgeführt werden konnte. Zukünftig ist es sicherlich wichtig, dass das Angebot der LIEmobil weiter ausgebaut und die Attraktivität der LIEmobil gesteigert wird. In diesem Zusammenhang möchte ich, wie bereits auch schon mein Vorredner erwähnt hat, auf die Einführung der Ticketlösung für Smartphones hinweisen, die wohl die Attraktivität der LIEmobil nochmals wesentlich steigern wird.Positiv zu erwähnen ist auch der im Jahre 2016 wiederum gestiegene Finanzierungsbeitrag der Nutzer der LIEmobil. Im Jahre 2016 konnte dieser Finanzierungsbeitrag der Nutzer auf 28,2% gesteigert werden. Dies sind rund 10% mehr als noch im Jahre 2010. Dieser Weg sollte kontinuierlich fortgeschritten werden. In diesem Zusammenhang möchte ich auch die sehr preiswerten Jahresabonnemente erwähnen. Diese sind im Vergleich zum benachbarten Ausland sehr preisgünstig und könnten meines Erachtens auch ein wenig erhöht werden, damit der Finanzierungsbeitrag der Nutzer noch weiter gesteigert werden kann.Zu guter Letzt möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Geschäftsführung und dem Verwaltungsrat der LIEmobil für die geleistete Arbeit recht herzlich bedanken. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Christoph Wenaweser
Danke, Herr Präsident. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Die LIEmobil wirtschaftet sehr, sehr erfolgreich. Geschäftsführer Ulrich Feisst war in der Finanzkommission und hat erfreulicherweise einige Vergleichszahlen darüber hinaus berichten können. Er sagte zum Beispiel, das Angebot und die Leistungen der LIEmobil seien 25% gestiegen gegenüber beispielsweise 2002; gegenüber 2002 seien die Fahrgästezahlen um 75% gestiegen. Man habe 7,5% mehr Fahrgäste als im Jahr 2015 nach massivem Verlust von Fahrgästen im 2014. Das erste Quartal 2017 endete mit einem Fahrgästerekord. Für mich steht fest: Die LIEmobil macht mit den ihnen zur Verfügung gestellten Mitteln einen ganz ausgezeichneten Job. Im Gegensatz zum Kollegen Patrick Risch habe ich daher keine Mühe, dass ein ordentlicher Teil des verbleibenden Reingewinnes an das Land rückerstattet wird - in guten Jahren selbstverständlich. Die Rückzahlungsquoten beziehungsweise die Gewinnabschöpfungsquoten bei den staatsnahen Betrieben richten sich ja meines Wissens nach der Investitionsintensität der Unternehmen. So ist zum Beispiel bei den LKW und bei der Gasversorung, die hohe Investitionen zu tätigen haben, die Gewinnabschöpfungsquote bei 30%. Bei den Staatsbetrieben, die weniger investive Aufgaben haben -wie die Telecom AG und die Post, sollte sie dann wieder Gewinne schreiben -, ist die Abschöpfungsquote 50%. Wenn ich jetzt die Bilanz der LIEmobil anschaue, dann hat sie ein Anlagevermögen von CHF 325'000. Daraus geht hervor, dass die LIEmobil praktisch keine investiven Tätigkeiten hat. Hingegen wenn man sich das Umlaufvermögen anschaut, bin ich der Meinung, dass dort sehr viel Möglichkeiten, um bestimmten unternehmerischen Freiheiten nachzukommen, darin stecken. Ich wüsste nicht, wo das Mehr noch bei der LIEmobil sinnvollerweise oder für was es sinnvollerweise noch dort gebunkert würde. Zu der Erfolgsrechnung hätte ich nur noch zwei, drei wenige Fragen. Ein Aufwandposten ist die «Billettkontrolle und Sicherheit». Das sind CHF 101'000. Mich nimmt wunder, wie viel davon für Sicherheit leider ausgegeben werden muss. Dann ist eine weitere Aufwandposition «Verkehrsverbünde» mit CHF 35'000. Gibt es auch einen Ertrag aus Verkehrsverbünden? Dann habe ich im Aufwand für Zusatzangebote gesehen: «Aufwand für Ortsbusse». Wieso hat die LIEmobil Aufwände für Ortsbusse? Wäre das nicht eine Sache der dieses Angebot nutzenden Gemeinden? Oder auf der anderen Seite, wenn es Aufwand für Ortsbusse gibt, gäbe es allenfalls auch Ertrag aus Ortsbussen? Besten Dank. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
Vielen Dank für das Wort, Herr Präsident. Dem mehrfach geäusserten Dank an Ulrich Feisst und das ganze Team und die Chauffeure möchte ich mich natürlich anschliessen. Auch ich hatte grosse Freude mit dem Geschäftsbericht und auch mit den Leistungen der LIEmobil.Auf die Fragen möchte ich gleich wieder chronologisch eingehen. Patrick Risch hat einführend gefragt, warum die LIEmobil zwei Drittel des Gewinns an das Land abführen muss. Der Abg. Christoph Wenaweser hat auch schon in diese Richtung geantwortet. Da muss man eben schauen. Die LIEmobil ist ein Staatsbeitragsunternehmen, an welches auch relativ grosse Beiträge gesprochen werden, damit es überhaupt funktionieren kann. Die Liemobil kann deshalb nicht direkt mit der LGV oder anderen Staatsbetrieben verglichen werden. Die zwei Drittel entsprechen der Globalkreditvereinbarung, die man mit der LIEmobil hat.Dann die Frage bezüglich der Bustüren: Die Türprobleme entstehen vor allem bei den alten Erdgasbussen, die schon seit zehn Jahren oder länger in Betrieb sind und die in den nächsten Monaten und Jahren ausser Betrieb genommen werden. Das ist aber natürlich unerfreulich.Dann die Frage zu den Haltestellenanzeigen: Das ist eine Aufgabe des Tiefbauamtes und damit nicht im Bereich der LIEmobil, aber in meinem Bereich. Dann komme ich zum Abg. Daniel Oehry: Sie haben gefragt, warum der Bonus, der von der PostAuto Liechtenstein an die LIEmobil gegeben wurde, im Bericht, im Geschäftsbericht der LIEmobil, nicht aufgeführt ist. Da ist es so, dass es eine Bonus-Malus-Regelung zwischen diesen beiden Betrieben gibt. In der Vergangenheit war es eher ein Malus. Jetzt freuen wir uns über den Bonus. Das wurde jeweils zwischen diesen zwei Firmen so geregelt und ist im Gesamtaufwand der PostAuto Liechtenstein und im Geschäftsbericht so enthalten.Dann kam die Frage, warum die Reinigung der Bushaltestellen durch die Mitarbeiter der Landesverwaltung im Geschäftsbericht nicht verdankt wird. Das hole ich gerne nach und möchte sicher auch im Namen der LIEmobil für die Reinigung danken.Dann komme ich zum Abg. Thomas Lageder: Seine Ausführungen möchte ich einfach auch noch bekräftigen. Der Eigenfinanzierungsgrad, der eben mit dem zusätzlichen Staatsbeitrag nochmals gestiegen ist, das ist natürlich eine zentrale und sehr erfreuliche Message, die hier in diesem Bericht drin ist.Dann haben Sie die Frage gestellt bezüglich der Baumassnahmen an der Zollstrasse in Schaan und ob da eine Pförtneranlage errichtet werden wird. Gemäss meiner Info wurde entschieden, dass sich am Ende der Busspur die Busse ordentlich einordnen, das heisst ohne Pförtneranlage. Sollte dies zu Problemen führen, muss das natürlich dann neu beurteilt werden. Dann komme ich zu den Fragen, jetzt muss ich kurz schauen, wegen der Abgeltung der Ortsbusse: Die sind 3% höher als der Aufwand, sind aber nicht entsprechend ausgewiesen. Das ist ein Problem. Der Aufwand für die Sicherheit ist eher bescheiden und beträgt nur circa 10% der aufgewiesenen Aufwendungen. Das wären so weit einmal meine Antworten bis hierhin. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Patrick Risch
Besten Dank, Herr Regierungschef-Stellvertreter Risch, für die Beantwortung meiner Fragen - auch an den Herrn Abg. Christoph Wenaweser. Macht vielleicht Sinn so, ich sehe es nicht ganz - aber passt. Ich habe eine Folgefrage an den Verkehrsminister betreffend die Abfahrtstafeln an den Haltestellen, also an diesen Hauptumstiegspunkten. Sind welche geplant und bis wann? Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Thomas Lageder
Besten Dank für das Wort, Herr Präsident. Noch einmal kurz zum Pförtnersystem, das eben - wie mich wenig überrascht - nicht geplant ist. Sie haben gesagt, sollte dies zu Problemen führen, würde das evaluiert werden. Ich bin bombensicher, dass es zu Problemen führen wird. Das ist per Definition unvermeidlich. Deshalb meine Frage: Wie werden dann diese Probleme aufgenommen? Wird da eine Art Videokamera installiert, ich weiss nicht, wie werden Sie die Problemlage evaluieren? Wie werden Sie faktisch feststellen, ob es funktioniert oder nicht funktioniert? Und einfach noch der Hinweis: Die Busspur ohne Pförtneranlage ist praktisch nutzlos, weil dann zu Hauptverkehrszeiten sich der Bus eben nicht wird eingliedern können, weil die Autofahrer die Busse nicht vorlassen werden, wenn es sich irgendwie ausgeht. Man stellt das ja auch bei den Busbuchten fest, wenn man im Bus sitzt. Und zweitens: Bei niedrigen Verkehrsaufkommen ist die Busspur ja nicht das, was uns vorwärtsbringt, da würde es ja die normale Strasse auch tun. Also einfach wenigstens die Frage, wie das evaluiert oder festgestellt wird, ob sich ein Problem ergibt oder nicht. Das würde mich schon noch interessieren. Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
Vielen Dank für das Wort. Zuerst zum Abg. Lageder: Nein, wir werden keine Filmkameras aufstellen, sondern wir kriegen diese Feedbacks relativ unverblümt und unmittelbar von den Chauffeuren und werden uns das dann zu gegebener Zeit anschauen. Ich teile Ihre Skepsis, dass das dann so einfach gehen wird. Und zum Abg. Patrick Risch: Ich würde Sie bitten, vielleicht die Frage noch einmal rasch zu wiederholen. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Patrick Risch
Besten Dank. Gerne wiederhole ich die Frage. Meine Frage war betreffend die Abfahrtstafeln bei den Hauptumstiegspunkten Bendern Post, Vaduz Post und Mauren Post, bis wann die umgesetzt werden oder überhaupt geplant ist, welche einzuführen. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
Vielen Dank für das Wort. Bisher sind keine weiteren Anzeigen geplant. Über die Fahrauskunfts-App, die Sie sicher auch kennen, kann jederzeit und an jedem Ort in Echtzeit die Abfahrtszeit abgefragt werden. Das ist im Moment die Lösung, die im Raum steht. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Wendelin Lampert
Besten Dank, Herr Präsident, für das Wort. Nur eine Zusatzfrage zu den Busspuren: Sind weitere Busspuren im Land geplant? Kann man hier schon konkret Projekte nennen neben dieser Busspur, die hier von der Rheinbrücke Richtung Schaan führt? Und können Sie mitunter noch einmal kurz den Sinn und Zweck dieser Busspur ohne Pförtneranlage erläutern? Gibt das einen tieferen Sinn? Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Abg. Patrick Risch
Besten Dank. Ich möchte noch einmal nachhaken. Die App, ich habe die auch, die ist relativ nutzlos. Danke. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch
Ja, ich komme vielleicht zuerst zur Nutzlosigkeit oder Nichtnutzlosigkeit. Wenn ich den Bus nutze, nützt sie mir immer viel. Aber das hilft Ihnen jetzt wahrscheinlich wenig. Es ist hier ja auch angezeigt, dass auch eine Ticket-App weiterentwickelt wird. Ich nehme an, dass dann auch an der Fahrplan-App gearbeitet wird. Und das mit den Anzeigetafeln wird sicher auch noch einmal angeschaut werden.Dann zu der Sinnhaftigkeit oder Nichtsinnhaftigkeit einer Busspur mit und ohne Pförtneranlage. Ja, da kann man eben darauf hoffen, dass der Reissverschluss, der klassische, dann doch noch irgendwie was hilft. Das werden wir dann eben testen und sehen, wenn uns die Chauffeure entsprechende Rückmeldung geben. Was die geplanten zusätzlichen Busspuren betrifft, gibt es noch nichts Konkretes. Es gibt keine Pläne in der Schublade. Es laufen Verhandlungen in Bendern, ob da etwas gemacht werden soll. Genaueres kann ich Ihnen dazu heute aber noch nicht sagen. Landtagspräsident Albert Frick
Vielen Dank. Wir haben den Geschäftsbericht 2016 des Verkehrsbetriebs LIECHTENSTEINmobil zur Kenntnis genommen. Wir haben Traktandum 12 erledigt. -ooOoo-