Genehmigung eines Ergänzungskredits für die Weiterführung des Schulversuchs «Sportschule Liechtenstein an der Realschule Schaan» im Schuljahr 2008/2009 (Nr. 21/2008)
Landtagspräsident Klaus Wanger
Frauen und Herren Abgeordente, wir setzen unsere Beratungen fort. Wir kommen zu Traktandum 7: Genehmigung eines Ergänzungskredits für die Weiterführung des Schulversuchs «Sportschule Liechtenstein an der Realschule Schaan» im Schuljahr 2008/2009.
Der Bericht und Antrag trägt die Nr. 21/2008 und steht zur Diskussion.
Abg. Doris Frommelt
Danke, Herr Präsident. Dem Landtag liegt ein Ergänzungskredit von CHF 339'000 vor für die Verlängerung des Projektes Sportschule Schaan um ein Jahr. Der Schulversuch Sportschule Schaan wurde die letzten vier Jahre erfolgreich durchgeführt. Dafür gebührt dem Ressort Bildung und den zuständigen Lehrpersonen Dank und Anerkennung. Die kleine Realschule Schaan bot sich für diesen Schulversuch sehr gut an, die Lehrpersonen waren motiviert, die Eltern und die Schüler begeistert. Die Sportschule erfreut sich also nun bei Lehrern, Schülern, Eltern und Sportverbänden grosser Beliebtheit, was auch die steigenden Schülerzahlen belegen. Da dieser Schulversuch nun ausläuft, beantragt die Regierung eine Verlängerung für das Schuljahr 2008/09 mit einigen konzeptionellen Änderungen. Aufgrund der Schulreform SPES I soll nach diesem Verlängerungsjahr die jetzige Sportschule als neue Profilschule mit rechtlicher Verankerung geführt werden.
Die Sportschule ist in der Realschule Schaan integriert, die Tagesschule Kresta im HPZ bietet den SportschülerInnen Mittagsverpflegung, Studiumsmöglichkeiten, Ski- und Materialdepot, den Transport übernehmen dagegen Eltern und Sportverbände. Die Aufnahme der Sportschüler, die auf Leistungssport ausgerichtet ist, erfolgt nach speziellen Kritierien, die von den Sportverbänden festgelegt werden. Dabei heisst es klar: Schule geht vor Sport. Zur Zeit sind zirka 15 Sportschüler/Sportschülerinnen in zwei parallelen Regelklassen integriert. Wie geht es weiter mit den Sportschülern nach der Pflichtschule? Nach diesen fast vier Jahren hat man erste Erfahrungen gemacht. Schüler, die beim Übertritt in die Sportschule eigentlich dem Gymnasium zugeteilt wurden, konnten nun prüfungsfrei in die 4. Klasse am Oberstufengymnasium wechseln. Dort wurde eine neue 1. Sportklasse, welche in das Profil Wirtschaft und Recht integriert ist, geschaffen. Ob diese Schüler der hohen Belastung durch Leistungssport und Schule gewachsen sind, wird sich weisen. Anders sieht es bei den Schulabgängern der Sportschule aus, die bisher der Realschule oder der Oberschule zugeteilt wurden. Lehrbetriebe und Berufsschulen sind gefordert, wie es im Bericht und Antrag heisst. Es ist zu hoffen, dass diese Schüler durch ihre hohe Leistungsbereitschaft und Disziplin, die sie durch den Leistungssport täglich erbringen mussten, den Anschluss ans Berufsleben finden.
Mit der Sportschule wurden auch erste Erfahrungen gemacht, wie Schüler des ganzen Leistungsspektrums, also Schüler aus Oberschule, Realschule und Gymnasium, niveaugerecht gefördert werden müssen. Dies wurde durch eine Differenzierung in drei Leistungsniveaus und mit Stütz- und Förderunterricht erreicht. Für das Niveau Oberschule wurde eine zusätzliche Förderung angeboten. Gerade auch aus diesen gemachten Erfahrungen mit der Sportschule als Profilschule sehen wir, dass die neue Schule der Zukunft, also nach erfolgter Schulreform, weiterhin eine grosse Herausforderung für die Lehrkräfte bedeutet und auch mit hohen Kosten verbunden ist. In diesem Zusammenhang habe ich noch eine Frage: Es gibt auch Schüler, die zum Beispiel das Skigymnasium Stams oder möglicherweise ähnliche ausländische Sportschulen besuchen. Da es sich vor allem um Schüler der Pflichtschule handelt, stellt sich mir auch hier die Frage nach den Kosten bzw. der Bezahlung dieser Schulplätze. Wir haben das Thema ja schon bei Traktdandum 6 - Begabtenförderung - behandelt. Dort beabsichtigen wir jedoch, Möglichkeiten für Schüler der Sekundarstufe I zu schaffen.
Ich danke für die Beantwortung der Frage. Ich spreche mich für die Weiterführung des erfolgreichen Schulversuchs «Sportschule» und für die Genehmigung des Ergänzungskredits aus.Abg. Peter Lampert
Herr Präsident, geschätzte Damen und Herren Abgeordnete. Über die Sportschule Liechtenstein an der Realschule Schaan ist nur Positives zu vernehmen. Ich stimme der Ansicht der Regierung zu, die im Bericht und Antrag schreibt, die Sportschule sei in der liechtensteinischen Schulstruktur nicht mehr wegzudenken. Ich spreche mich deshalb für die Weiterführung des Schulversuchs und für die spätere Integration der Sportschule in das SPES-Projekt aus.
Als die Sportschule vor rund fünf Jahren konzipiert wurde, standen verschiedene Varianten zur Diskussion. Die gewählte Variante hat sich als erfolgreich erwiesen, wie die Regierung in ihrem Bericht auf Seite 8 schreibt - ich zitiere: «Die Integration der Sportschülerinnen und Sportschüler in die Regelklassen gestaltet sich problemlos und erwies sich für die Schule als Gewinn». Erfreulich ist auch, dass die Sportschülerinnen und Sportschüler am Ende der 3. Schulstufe prüfungsfrei in die 4. Schulstufe des Gymnasiums übertreten konnten. Dies weist darauf hin, dass der spezielle Stundenplan und das anspruchsvolle Training die Schulleistungen nicht negativ beeinflusst haben.
Aus dieser erfreulichen Situation kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die Profilierung einer Schule in eine bestimmte Ausrichtung zu einem Erfolgsmodell werden kann.
Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmals betonen, dass ich mir unter den geplanten Profilschulen eine Schule mit einer starken Ausrichtung auf die manuellen, handwerklichen und technischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler vorstelle. Wenn wir in Zukunft nicht nur den Finanzplatz fördern wollen, sondern auch den Werkplatz Liechtenstein, so brauchen wir eine spezielle Förderung unserer Jugendlichen in diese Richtung. Die Sportschule kann dafür als Modell dienen. Die Schülerinnen und Schüler könnten in ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechend gefördert werden, damit sie später einen Vorteil bei der Berufswahl für einen Beruf im Gewerbe oder in der Industrie haben. Genauso wie die Sportschüler sollte die schulische Bildung darauf ausgerichtet sein, dass die «Handwerk- und Technikschüler» ebenfalls prüfungsfrei den Anschluss ins Gymnasium schaffen. Damit wäre die «Handwerk- und Technikschule» keine Einbahnstrasse, sondern würde den Weg für ein späteres Studium offen lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir auf diese Art mehr Studierende an Technischen Hochschulen hervorbringen würden. Unser Land braucht nämlich nicht nur tüchtige Handwerker und gut ausgebildete Industriearbeiter, sondern auch Ingenieure.
Zurück zur Sportschule: Als die Sportschule am 17. August 2004 eröffnet wurde, bestanden vor allem Hoffnungen, die sich in der Zwischenzeit erfüllt haben. So erklärte die damalige Bildungsministerin Rita Kieber-Beck - ich zitiere: «Der heutige Tag ist mit der Eröffnung der Sportschule Liechtenstein in vielerlei Hinsicht ein besonderes Ereignis. So beginnt für die Schülerinnen und Schüler mit dem Übertritt in die Sekundarstufe ein neuer Ausbildungsabschnitt. In der Sportschule sind sie dabei Teil einer neuen Ausbildungseinrichtung, die ihnen ihre schulische und sportliche Karriere erleichtern wird». Diese Hoffnungen haben sich erfüllt. Der Bericht der Regierung über die Sportschule gibt einen guten Überblick über diese Profilschule. Dennoch habe ich ein paar Fragen an den Bildungsminister: - Die Sportschüler haben hohe schulische und sportliche Anforderungen zu erfüllen. Sind schon Schüler ausgeschlossen worden wegen mangelnder Schulleistungen oder sportlicher Erfolge?
- Können Schülerinnen und Schüler auch in die zweite oder dritte Sportklasse im Sinne der Durchlässigkeit einsteigen oder muss die gesamte Sportschule von Beginn an besucht werden?
- Besteht die Möglichkeit, ohne die Sportschule der Sekundarstufe I besucht zu haben, in das Sportschulgymnasium einzutreten?
Ich bedanke mich bei der Regierung für die Beantwortung meiner Fragen und möchte mich nochmals für Eintreten auf die Vorlage aussprechen. Ich werde dem Ergänzungskredit in Höhe von CHF 339'000 für die Weiterführung des Schulversuchs und ebenso dem Nachtragskredit von CHF 142'000 für das Jahr 2008 zustimmen. Stv. Abg. Rony Bargetze
Danke, Herr Präsident. Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete. Bei der Vorlage, die wir hier zu behandeln haben, geht es darum, über einen Ergänzungskredit für die Weiterführung eines Schulversuchs zu befinden. Das, was vor vier Jahren noch ganz vorsichtig mit dem Wort «Versuch» bzw. «Schulversuch» ausgedrückt wurde, darf heute getrost als gelungen bezeichnet werden. Die Sportschule Liechtenstein an der Realschule Schaan ist eine eigentliche Erfolgsgeschichte. Was hier als Versuch, als Experiment, als Wagnis aus der Taufe gehoben wurde, hat sich in der Praxis bestens bewährt und kann als Vorzeigemodell für eine moderne Schulform betrachtet werden. Für diese Leistung sei der Projektkommission an dieser Stelle ein grosses Kompliment und ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.
Was sind die Gründe für den Erfolg der Sportschule? Ich sehe vor allem drei: Zum Ersten das taugliche Grundkonzept, zum Zweiten die Zusammenarbeit auf allen Ebenen und zum Dritten die Flexibilität. Der Reihe nach:
Das taugliche Grundkonzept: Ein Ziel der Sportschule ist es, den Sportverbänden Rahmenbedingungen für ein leistungsorientiertes Trainingsangebot zu bieten, ohne dabei die schulische Ausbildung zu vernachlässigen. Der Ansatz «Sport und Schule» und seine Umsetzung in den vergangenen vier Jahren scheinen für die Verhältnisse in Liechtenstein zu passen. Denn wissend, dass der Weg eines Spitzensportlers mit zahlreichen Hindernissen gespickt ist und nur mit grossen Anstrengungen erfolgreich bestritten werden kann, ist diese konzeptionelle Ausrichtung offensichtlich genau das, was der liechtensteinischen Mentalität entspricht. Die Eltern unserer sportbegabten Jugendlichen wollen auf die Karte Spitzensport setzen und dabei keine Kompromisse bezüglich der schulischen Ausbildung eingehen. Dass dies funktioniert, zeigt die Zufriedenheit der Sportverbände mit dem Angebot der Sportschule, zeigt die grosse Akzeptanz des Modells in der Bevölkerung, zeigt die aktuelle Zahl von 51 Sportschülern, zeigt die steigende Nachfrage nach Schulplätzen und zeigt nicht zuletzt auch der schulische Leistungsausweis.
Bei den Schülern hat trotz Doppelbelastung keine Nivellierung nach unten stattgefunden. So konnten beispielsweise alle Sportschülerinnen und Sportschüler, die im Rahmen des Übertrittsverfahrens ursprünglich dem Gymnasium zugeteilt worden waren, am Ende der 3. Schulstufe prüfungsfrei in die 4. Schulstufe des Gymnasiums wechseln. Dort haben sie seit letztem Jahr die Möglichkeit, ihren Weg in einer Sportklasse weiterzugehen. Und für diejenigen Sportschülerinnen und Sportschüler, die am Ende dieses laufenden Schuljahres ihre Pflichtschulzeit absolviert haben, wird gegenwärtig beim Amt für Berufsbildung und Berufsberatung eine Koordinationsstelle geschaffen, die beim Ergreifen einer beruflichen Grundausbildung behilflich ist. Mit diesen beiden Massnahmen - Sportklasse am Oberstufengymnasium und Hilfestellung für den beruflichen Einstieg - bieten sich den Sportschülern Perspektiven über die Pflichtschulzeit hinaus. Damit ist, so glaube ich, zum tauglichen Grundkonzept der Sportschule mehr als genug gesagt.
Der zweite Grund für den Erfolg der Sportschule liegt im Funktionieren des Zusammenwirkens aller beteiligten Ebenen. Dies reicht von den Behörden über die Verbände und Kommissionen hin zur Schule, zu den Trainern und Lehrkräften bis zu den Schülern und Eltern. Eine wichtige Funktion im Sinne einer Schnittstelle nimmt dabei der Koordinator der Sportschule ein, dem ich an dieser Stelle für seine hervorragende Leistung gratulieren möchte.
Als direkte Auswirkung der guten Zusammenarbeit über die verschiedenen Ebenen hinweg ist ohne Zweifel die Fähigkeit der Sportschule zu sehen, sich den Bedürfnissen anzupassen.
Damit bin ich beim dritten Grund, der meiner Ansicht nach den Erfolg des Schulversuchs ausmacht: Flexibilität. Der Sportschule ist es gelungen, im Rahmen ihrer strukturellen Möglichkeiten Anpassungen und Korrekturen vorzunehmen, und zwar dort, wo es sich in der Praxis als notwendig erwiesen hat. Neben schulischen Unterstützungsmassnahmen sind hier die Einführung einer Mittagsverpflegung und die Änderung betreffend die Flexibilisierung der Trainingsmöglichkeiten besonders hervorzuheben. Die Sportverbände leiden finanziell aber unter dieser Mehrbelastung doch sehr. Daher meine Frage: Wird der Anzahl Sportschüler bei der Ausschüttung der Sportkommissionsgelder speziell Beachtung geschenkt, oder ist das in der Zukunft geplant?
Aufgrund des positiven Fazits über die vierjährige Versuchsphase ist geplant, die Sportschule auf das Schuljahr 2009/2010 hin rechtlich im Projekt der Schul- und Profilentwicklung auf der Sekundarstufe I zu verankern. Mit ihrem Antrag spricht sich die Regierung im Interesse aller Beteiligten dafür aus, den Schulversuch bis zum Ende des Schuljahrs 2008/2009 zu verlängern, um die Sportschule danach vom Provisorium in ein Definitivum der liechtensteinischen Schullandschaft zu überführen. Diesem Vorhaben kann ich nur zustimmen und ihm meine uneingeschränkte Unterstützung aussprechen.
Neben der zeitlichen Verlängerung um ein Jahr sollen gleichzeitig auch konzeptionelle Änderungen ermöglicht werden, was zur Folge hat, dass der Finanzbedarf für dieses fünfte Sportschuljahr um rund 30% höher veranschlagt wird als der Kostenaufwand für das zu Ende gehende aktuelle Schuljahr. Auch dies findet meine Zustimmung, da der Mehraufwand sehr sinnvoll für gezielte Massnahmen benötigt wird, die sowohl der Verbesserung des schulischen Angebots als auch der Optimierung der sportspezifischen Rahmenbedingungen dienen. Als Verfechter des Erfolgsmodells Sportschule steht für mich ausser Zweifel, dass diese Schulform zu uns passt und den notwendigen Rückhalt verdient. Danke.Abg. Andrea Matt
Ich begrüsse die Weiterführung der Sportschule und werde dem vorliegenden Finanzbeschluss zustimmen. Eine Frage habe ich im Zusammenhang mit SPES, und zwar zur Abstimmung der Profile zwischen den verschiedenen Sekundarschulen: Wie erfolgt diese, wenn beispielsweise das geplante Schulzentrum Unterland II auch eine Sportschule als Profil anbieten wollte? Ich frage dies deshalb, weil ich es richtig finde, dass so eine kleine Schule wie die Realschule Schaan sich auch auf ein spezielles Profil konzentriert und ich es gerne sehen würde, wenn das langfristig gesichert wäre.Abg. Günther Kranz
Danke, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren Abgeordnete. Die bisherigen Voten waren ausführlich und meine kurze Ausführung soll meine Sympathie und Wertschätzung diesem Projekt gegenüber, welches sich auf dem Erfolgsweg befindet, zum Ausdruck bringen. Der Versuch, eine Schule mit ausgeprägter Sportförderung zu betreiben und im Bildungswesen auf Sekundarstufe I zu etablieren, dauert bald vier Jahre und dürfte nahtlos als Erfolgsprojekt eines über Jahre hinweg weiterentwickelten und in sich stimmigen Projekts mit grosser Akzeptanz bei Schülern und Lehrern erfolgreich in die Reform der Sekundarstufe I überführt werden können. Dieser Schulversuch, diese Pilotphase, dürfte auch Beweis und Vorzeigemodell im laufenden Reformprojekt sein und andere Schulen auf ihrem Reformweg positiv stimmen. Die Realschule Schaan mit integrierter Sportförderung ist meines Erachtens beispielhaft für eine Schule mit klarem Profil zum Lern- und Förderungserfolg von Schülern, die zum gemeinsamen Bildungserfolg aller Betroffenen - seen dies Lernende oder Unterrichtende - schlechthin werden kann.
Nebst dem Einsatz und dem Zusammenwirken der verschiedenen Sportverbände, der Institutionen des Sports und des Bildungsbereichs, welche über Jahre vorbildliche Arbeit leisteten, braucht es die notwendigen finanziellen Mittel, welche hier sprichwörtlich auf nahrhaften Boden fallen. Diese Feststellung wird durch die getätigte Aussage, dass die Jugendlichen die verfügbare Zeit für Trainings sinnvoll nutzen können und schulisch exzellent gefördert werden, bestätigt. Ebenso die Feststellung, dass eine differenzierte Förderung die Erfolgschance des einzelnen Schülers auf dem weiteren schulischen Weg oder dann im alternativen Übertritt in die Berufslehre steigern wird.
Der beantragte Ergänzungskredit von CHF 399'000 für die Jahre 2008/09 und der eingeschlossene Nachtragskredit von CHF 142'000 für das laufende Jahr sind sicher gut und nachhaltig investiert. Ebenfalls hoffe ich für die Schüler, die Lehrer und alle Beteiligten, dass die Sportschule dem Standort Schaan als zukunftsweisende Lehr- und Lernstätte gesichert ist und erhalten bleibt. Danke.Abg. Franz Heeb
Danke, Herr Präsident. Werte Damen und Herren Abgeordnete. Ich unterstütze auch die Weiterführung des Schulversuchs der Sportschule Liechtenstein an der Realschule Schaan und danke der Regierung und Regierungsrat Hugo Quaderer, dass der unter der Regierungsrätin Rita Kieber eingeführte Schulversuch fortgesetzt wird. Wie aus dem Bericht und Antrag der Regierung und dem kürzlich erschienenen Informationsblatt der Realschule Schaan hervorgeht, hat sich der Schulversuch bewährt. Mit dem Nachtragskredit wird der weitere Schulversuch sichergestellt und mit dem Ergänzungskredit wird ein zusätzliches Trainingsfenster für einen Vormittag in der Woche ermöglicht. Der Gewährung dieses Kredits sollte nichts im Wege stehen, vor allem auch deshalb, weil die Realschule Schaan eine Pionierfunktion zur Bildung von Profilschulen im Lande innehat. Dazu danke ich der Projektkommission, dem Lehrerteam und dem Koordinator der Realschule Schaan.
Die Behandlung des vorliegenden Finanzbeschlusses und die Gewährung dieses Kredits stehen für mich ausser Frage. Abg. Wendelin Lampert
Besten Dank, Herr Präsident, für das Wort. Ich denke mir, dieser Bericht und Antrag ist grundsätzlich unbestritten. Auch ich stehe zu dieser Sportschule wie bereits vor viereinhalb Jahren. Das Projekt ist gelungen und ist sicherlich zukunftsweisend. Nichtsdestotrotz habe ich noch zwei konkrete Fragen an die Regierung: Die erste Frage bezieht sich auf Seite 9. Hier ist unter dem Titel «1.3 Schulischer Erfolg, schulischer und beruflicher Anschluss» das Folgende nachzulesen: «Erfreulicherweise kann insgesamt festgestellt werden, dass bei den Sportschülerinnen und Sportschülern keine Leistungsnivellierung nach unten feststellbar ist, dies trotz der Doppelbelastung. Die Schülerinnen und Schüler des gesamten Leistungsspektrums der Sekundarstufe I (Untergymnasium, Realschule, Oberschule ohne jene, die Ergänzungsunterricht benötigen) werden seit 2004 gemeinsam beschult». Hier hat mich dieser Passus im letzten Satz etwas stutzig gemacht «Oberschule ohne jene, die Ergänzungsunterricht benötigen». Kann hierzu die Regierung noch Ausführungen machen, wie dies mit dem ersten Satz, dass keine Leistungsnivellierung nach unten feststellbar ist, in Zusammenhang steht?
Die zweite Frage bezieht sich auf die Seite 12 «1.7 Unterstützungsmassnahmen»: Hier ist nachzulesen: «Aufgrund der unterschiedlichen schulischen Leistungsfähigkeiten der Sportlerinnen und Sportler und angesichts des breiten Leistungssprektrums (Oberschule, Realschule, Landesgymnasium) ist es zwingend erforderlich, die Schülerinnen und Schüler in bestimmten Fächern niveaugerecht zu fördern. Dies bedingt eine teilweise weitergehende äussere Differenzierung in drei Leistungsniveaus». Hierzu möchte ich auch den Blick in die Zukunft richten. Kann die Regierung Ausführungen machen, wie dies im Zusammenhang mit SPES I vonstatten gehen wird? Diese Einteilung in die drei Niveaus, die hier erwähnt werden, sprich diese Selektion, wird die dann Ende Primarschule stattfinden - oder findet diese Selektion dann in der Sportschule statt - oder wird es mitunter diese Selektion gar nicht mehr geben?Landtagspräsident Klaus Wanger
Wenn es keine weiteren Wortmeldungen mehr gibt, gebe ich das Wort Herrn Regierungsrat Quaderer.Regierungsrat Hugo Quaderer
Danke, Herr Präsident. Geschätzte Damen und Herren. Der Schulversuch hat sich bewährt. Das wurde von allen anerkannt und das möchte ich auch ausdrücklich an dieser Stelle erwähnen. Das ist ein Schulversuch, der sich wirklich bewährt hat und es ist auch eine Freude, einen solchen Bericht und Antrag vertreten zu können, weil es ein rundum gelunges Projekt ist. Hier im Saal gehen zwar die Lichter aus, aber nicht bei der Sportschule Schaan. Ich möchte mich auch einem Dank anschliessen, der von verschiedener Seite im Plenum ausgedrückt worden ist: Ich denke, es ist eine grosse Leistung, weil man nicht von Anfang an wusste, wie sich diese Schule auch entwickeln wird. Es war eine Pionierarbeit, die die Verantwortlichen an der Schule geleistet haben und dort sicherlich an erster Stelle der zuständige Koordinator, dann die Projektgruppe, aber auch, es braucht auch den Willen und den Einsatz aller Lehrerinnen und Lehrer. Es braucht auch das Verständnis der Eltern letztendlich und es ist sicherlich angebracht an dieser Stelle stellvertretend für die Regierung allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön auszusprechen.
Es sind verschiedene Fragen an die Regierung gestellt worden, die ich gerne versuche zu beantworten. Die erste Frage der Abg. Doris Frommelt zum Besuch der ausländischen Schulen während der Regelschulzeit, wer die Schulplätze bezahlt, wenn ich Sie richtig verstanden habe: Es ist so, dass wir mit der Schweiz auch in einem Vertragsverhältnis stehen. Wir sind in einem speziellen Schulabkommen integriert und das verpflichtet uns auch, diese Schulbeiträge, also diese Beiträge pro Semester zu bezahlen. Im Konto «Schulabkommen und Beiträge» sind jedes Jahr die entsprechenden Beiträge im Budget reserviert. Es gibt meines Wissens Jugendliche, die einerseits in der Sportschule Davos untergebracht sind und ich glaube auch in Basel. Da geht es um einen Fussballer, der die Möglichkeit hat, beim FC Basel mit zu trainieren. Deshalb war es sinnvoll, dass er die Sportschule in Basel besucht. Die Regierung bzw. der Landtag hat dann die Gelder bewilligt über das Budget, dass diese Schulplätze vom Staat finanziert werden. Mit Österreich werden meines Wissens keine direkten Schulgelder verrechnet. Das Schulamt hat mir mitgeteilt, dass dort kleinere Beiträge bezahlt werden, aber nicht eigentliche Schulkostenbeiträge im Sinne von Semesterbeiträgen.
Der Abg. Peter Lampert hat gefragt, ob schon Schülerinnen und Schüler von der Sportschule ausgeschlossen worden sind: Meines Wissens wurden auch schon Schüler ausgeschlossen, die aufgrund ihres Verhaltens in der Sportschule nicht mehr tragbar waren. Die sind dann auch leistungsmässig nicht mehr mitgekommen. Deshalb wurden sie in diese Schule zurückversetzt, in die sie nach der Primarschule eingeteilt worden wären. In einem ganz konkreten Fall, der mir persönlich bekannt ist, wurde der Schüler zurück an die Oberschule versetzt. Er ist aus der Oberschule in die zweite Klasse, glaube ich, eingetreten, und musste dann im Verlauf des Jahres wieder zurück in die Oberschule.
Wenn die sportlichen Leistungen nicht mehr stimmen: Der Besuch der Sportschule ist an die Empfehlung und an die Antragstellung des Sportverbandes gebunden. Und wenn dieses Einverständnis nicht mehr gegeben ist, dann ist der Verbleib in der Sportschule auch nicht mehr möglich.
Zur Frage der Quereinsteiger: Ja, das gibt es. Ich habe mir gedacht, dass so eine Frage kommen könnte. Letzte Woche wurde eine diesbezügliche Pressemitteilung verschickt. Diese Pressemitteilung bezieht sich auf die Sportschule für das kommende Jahr - ich zitiere: «Als Quereinsteiger in die zweite, dritte oder vierte Schulstufe wurden eine Nomination des Liechtensteinischen Skiverbandes und drei Nominationen des Liechtensteinischen Fussballverbandes gutgeheissen». Also solche Quereinstiege sind durchaus möglich und auch sinnvoll. Ich denke, das muss und soll auch für die Oberstufe des Gymnasiums gelten. Hier haben wir natürlich noch keine Erfahrungswerte, weil die Sportschule am Gymnasium mit dem laufenden Schuljahr erstmals gestartet ist. Deshalb gibt es hierzu auch noch keine Erfahrungswerte.
Dann die Frage des Abg. Ronny Bargetze, ob die Anzahl Sportschülerinnen und Sportschüler bei der Ausschüttung von Beiträgen an die Verbände, wenn ich Sie richtig verstanden habe, ob die dann mit ein Kriterium sind: Wir, also Regierungschef-Stellvertreter Klaus Tschütscher und ich, haben auch ein Gespräch mit Verbänden geführt. Die sind mit einem solchen Anliegen auch an die Regierung herangetreten und der Sportminister hat dann rasch die Initiative ergriffen und auch bei der Sportkommission das so eingebracht, dass das in Zukunft mit berücksichtigt werden soll. Das muss natürlich genau evaluiert und abgeklärt werden. Aber es soll ein Faktor bei der Bemessung der Beiträge sein und es könnte auch dazu führen, dass für dieses Jahr ein Nachtragskredit notwendig wird. Aber das ist jetzt in Abklärung.
Dann hat die Abg. Andrea Matt gefragt, wie die Koordination der einzelnen Profile zwischen den Profilschulen stattfindet: Hier ist es so, dass das Projekt so veranlagt ist, dass es die Projektgruppen an den Schulen gibt. Jede Projektgruppe hat eine oder einen Verantwortlichen. Diese Verantwortlichen treffen sich in regelmässigen Abständen in einer Koordinationsgruppe mit der Projektgruppe des Schulamtes. Dies war von Anfang an so angelegt, dass eben ein möglichst breites Spektrum an inhaltlichen Schwerpunkten letztendlich daraus resultiert. Und die Profilbeschreibungen, die Ende letzten Jahres an die Projektgruppe zurückgemeldet wurden, die haben gezeigt, dass sich die Schulen in diesem Sinne nicht in die Quere kommen, sondern dass es ein breites Spektrum an Inhalten gibt. Es ist also nicht so, dass wir sechs Profilschulen haben und alle sechs Profilschulen sind Sportschulen. Ich denke, das wäre auch in ihrem Sinne nicht sehr sinnvoll.
Die Fragen des Abg. Wendelin Lampert, die habe ich, glaube ich, nur zum Teil verstanden, aber Sie korrigieren mich und melden sich bitte noch einmal. Sie haben gefragt, wie die Unterstützungsmassnahmen funktionieren sollen, wie die Einteilung in die drei Niveaus nach der Primarschule erfolgen soll: Die Regierung hat immer argumentiert, dass der Selektionszeitpunkt, der heute nach der fünften Klasse Primaschule erfolgt, dass dieser nach hinten verschoben werden muss, dass es noch zu früh ist, nach der fünften Klasse diese Selektion vorzunehmen. Wir haben ja nicht argumentiert, dass keine Selektion mehr stattfindet, sondern dass der Selektionsdruck ganz stark abgeschwächt und vermindert wird. Wir haben das übrigens auch zum Ausdruck gebracht im Vernehmlassungsbericht zur Abänderung des Schulgesetzes, der sich derzeit in der Vernehmlassung befindet. Und es hängt dann natürlich letztendlich wieder davon ab, wie das Modell, das die einzelnen Schulen ausarbeiten, wie das Modell letztendlich funktioniert. Und wenn es beispielsweise in einer Profilschule ein Modell geben würde mit nur einer Grundklasse, dann hätte es natürlich nach der fünften Klasse Primaschule auch keine Selektion zur Folge, weil dann ja alle Kinder in die gleiche Grundklasse eingeteilt würden. Das hängt aber von den Modellen ab, welche die Schulen jetzt eben entwickeln, welche bis zu den Sommerferien vorliegen sollten.
Eine Frage bezog sich auf die Seite 9. Dort haben Sie zitiert, dass die Schülerinnen und Schüler des gesamten Leistungsspektrums der Sekundarstufe I (Untergymnasium, Realschule, Oberschule) ohne jene, die Ergänzungsunterricht benötigen, dass die gemeinsam beschult werden. Ihre Frage bezog sich darauf, was das heisst, ohne jene Oberschüler, die Ergänzungsunterricht benötigen. Das Projekt der Sportschule ist so angelegt, dass alle drei Leistungsniveaus, also Oberschule, Realschule und Gymnasium, an der gleichen Schule - ich finde das ein schreckliches Wort, aber man sagt es offensichtlich - «beschult» sind, dass aber diejenigen Oberschülerinnen und Oberschüler, die an der Oberschule Ergänzungsunterricht benötigen, dass die kein Anrecht haben, die Sportschule zu besuchen. Dieser Aspekt steckt dahinter.
Ich hoffe, ich habe Ihre Fragen beantwortet, ansonsten bitte ich Sie, nochmals nachzuhaken.Landtagspräsident Klaus Wanger
Besten Dank. Wenn es keine weiteren Fragen mehr aus dem Plenum an die Regierung gibt, können wir uns dem Finanzbeschluss zuwenden.
Ich bitte, den Finanzbeschluss zu verlesen.Art. 1 wird verlesen.
Landtagspräsident Klaus Wanger
Art. 1 steht zur Diskussion.
Sie wird nicht benützt. Wir können weiterlesen.
Art. 2 wird verlesen.
Landtagspräsident Klaus Wanger
Art. 2 steht zur Diskussion.
Sie wird nicht benützt. Wir können weiterlesen.
Art. 3 wird verlesen.
Landtagspräsident Klaus Wanger
Art. 3 steht zur Diskussion.
Sie wird nicht benützt.
Wer mit dem vorliegenden Finanzbeschluss einverstanden ist, möge bitte die Hand erheben. Abstimmung: Einhellige Zustimmung
Landtagspräsident Klaus Wanger
Damit haben wir Traktandum 7 erledigt.-ooOoo-